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Lausekraut vermischt, die Mischung mit '/, Md- Honig und V- Pfd. 
Milch in einen Teig verwandelt und erbsengroße Kügelchen davon in 
die Mauselöcher wirft. Auch kocht man Eichenholzaschc zu einer star¬ 
ken Lauge, worin man dann Getraide oder Wallnußkerne 24 Stunden 
lang einweicht. Dies Gift wirft man, wie jeneö in ihre Löcher. Ar¬ 
senik darf man zu diesem Zwecke ja nicht anwenden, weil die Gefahr 
für Menschen und nützliche Thiere zu groß ist. Lieber nimmt man 
Krähenaugen, indem man ein Nösel ('/- Maas) Weizen in 1 Nösel 
Wasser, worin 1 V, Loth Krähenaugen gekocht find, einquellt. 
17. Die Jagd ans Säugethiere. 
Vor Zeiten mußten die Männer in Deutschland jagen, um sich 
Nahrung und Kleidung zu verschaffen oder um sich und die Ihrigen vor 
den Angriffen der wilden Thiere zu schützen, und in manchen Gegenden 
der Erde ist es noch jetzt so. Da ist natürlich die Jagd eine nützliche 
und ehrenvolle Beschäftigung, zumal da großer Muth und Geschicklichkeit 
dazu gehört, Bären, Wölfe, Luchse, wilde Ochsen und ähnliche Thiere 
anzugreifen und zu erlegen. Unsere Vorfahren besaßen dazu nicht ein¬ 
mal die vollkommnen Waffen, deren sich die jetzigen Jäger bedienen. 
Feuergewehre waren noch nicht erfunden; Alles mußte mit Pfeil und 
Bogen, mit Lanze und Schwert ausgerichtet werden, und mancher herz¬ 
hafte Mann hat sogar mit einer bloßen Keule ein Raubthier erlegt, 
wie König David den Löwen und den Bären. 
Jetzt ist Das anders geworden. Größere Raubthiere gibt es in 
Deutschland kaum noch; höchstens verirrt sich manchmal ein Wolf aus 
Frankreich oder Polen in die Gränzländer, oder ein einsamer Bär aus 
den Alpen bricht in die Thäler hervor. Im Ganzen sind die reißenden 
Thiere in dem gebildeten Theile von Europa ausgerottet, und die Jagd 
der Menschen ist nicht mehr Vertheidigung, sondern meistens ein unter¬ 
haltendes Vergnügen. Freilich gibt es noch jagdbare Thiere, welche den 
Menschen auf andere Weise schaden, als durch Angriffe auf ihr Leben 
oder durch Raub der nützlichen Hausthiere. Es sind diejenigen, welche 
ihre Nahrung auf Kosten des Landbaues, auf Feldern, Wiesen, in Gär¬ 
ten oder auch im Walde suchen, das gewöhnlich sogenannte Wild. Den 
schlimmsten Schaden thut das Schwarzwild. So nennt man nämlich 
die wilden Schweine, welche heerdenweise auf die Aecker fallen und 
alles Eßbare herauswühlen, und da sie gleich ihren zahmen Verwandten 
höchst gefräßig und auch nicht sehr scheu sind, den armen Bauer, deffen 
Feld in der Nähe großer Waldungen liegt, an den Bettelstab bringen 
können. Nicht viel weniger schadet das Rothwild d. h. die Hirsche, 
welche sich zwar mehr von Gras und jungen Knospen nähren, aber 
auch das grüne wie das reife Getraide abweiden, und um so mehr 
schaden, als ihre großen Nudel zugleich die Feldgewächse zertreten. Eher 
läßt sich schon das Rehwild und die Hasen dulden, obgleich auch sie 
bei ihrer raschen Vermehrung den Landbau und ganz besonders den 
Obstbau beeinträchtigen. Denn im Winter, wenn andere Nahrung rar 
over gar nicht zu bekommen ist, benagen sie die jungen Bäume und 
schälen die Rinde bisweilen so rein ab, daß der Baum sofort abstirbt. 
Die wilden Kaninchen unterhöhlen daneben nock den Boden, dergestalt
	        
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