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ijtrnt Jahre 1841 über 800,000 Stükk. Eben so viel hat man in früheren Zeiten
in Rußland verbreitet, wo jedoch seit 1826 die Bibelgesellschaften äußere
Hindernisse gefunden haben. In Schweden sind halb so viel Bibeln verbreitet,
in Frankreich wieder 800,000. Reich bedacht mit neuen Testamenten sind in
neuern Zeiten die freigelassenen Neger in Westindien; und in Griechenland,
Syrien und Egypten hat man hoffnungsvolle Anfänge mit der Verbreitung des
Wortes Gottes gemacht.
In dem englischen Gebiete innerhalb und außerhalb Europa befinden sich
3200 Bibelgesellschaften und die Muttergesellschaft nimmt durchschnittlich alle
Jahre 7— 800,000 Thaler ein. Die Berliner Haupt-Bibelgesellschaft hat mit
ihren 77 Tochter-Gesellschaften bis 1841 über 1 Million Bibeln und neue
Testamente verbreitet; die baiersche Haupt-Bibelgesellschaft 86,000 Stükk; die
Hamburg-Altonaer 66,000 Stükk; die nordamerikauische 2>/a Million und hatte
im Jahre 1840 eine Einnahme von 130,000 Thalern, die französische allein im
Jahre 1830 über 100,000 Stükk. Doch wer wollte alle die Zahlen lesen, welche
angeben, wie viel Bibeln in de» einzelnen Ländern verbreitet sind. Wir halten
uns an dem Einen: durch das Bibelwort werden wir immer mehr errettet von
der Obrigkeit der Finsterniß und versetzet in daö Reich des Sohnes Gottes. —
Die Bibel ist ein stiller Glaubenöbote, der keine Speise und keinen Trank, kein
Lager und keine Wohnung braucht, sondern Eins verlangt: daß man ihn ansieht
und ihm das Herz schenkt. Wie viele Seelen dieser Himmelöbvte gewonnen hat,
das kann man nicht berechnen, die Wege, auf denen dies geschieht, sind oft gar-
wunderbar und alle Bibelgesellschaften wissen davon Etwas zu berichten. Das
Wort Gottes ist ein Wüstenprrdiger und ein Tröster im Kämmerlein. Wo es
hinkommt und freudig aufgenommen wird, da sieht man den Himmel sich öffnen.
Darum sagt Gellert:
„Soll dein verderbtes Herz
„Zur Heiligung genesen,
„Christ, so versäume nicht,
„Das Wort des Herrn zu lesen;
„Bedenke, daß dieü Wort
„Das Heil der ganzen Welt,
„Den Rath der Seligkeit,
„Den Geist ans Gott enthält."
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Der Kalender.
Es möchten wohl wenige Häuser sein, in denen man nicht einen Kalender
fände. Aber so nothwendig auch dieses Buch ist, so wissen doch die wenigsten
Menschen kaum den zehnten Theil deS Kalenders zu deuten. Eine Erklärung
desselben ist daher um so nothwendiger, je nützlicher und unentbehrlicher dieses
Buch ist.
Der Kalender macht uns mit der Eintheilung der Zeit bekannt. Gr hat
also auf alle unsere Geschäfte und Verrichtungen den wichtigsten Einfluß und eö
ist nicht nur eine Schande, sondern auch ein Schade, ihn nicht gehörig zu
verstehen.
Wenn wir wissen wollen, den wie vielten Tag deö Monats wir haben, auf
welchen Wochentag Weihnachten oder Neujahr fällt, ob das Osterfest früh oder-
spät eintritt, ob wir am nächsten Sonntage Mondschein haben werden oder gar
Vollmond, ob und wie viele Sonnenfinsternige oder auch Mondfinsternisse im
Lause des Jahres eintreten werden, das Alles finden wir in bcm Kalender auf
das Deutlichste angezeigt und eS sind noch mancherlei Nachrichten angehängt, die