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fischex verdient 64 ßl. Rg. a Tonne, die Schiffer etwas mehr. Alle 
Amrumer Austern gehen nach Hamburg. Vier bis fünf Blankeneser 
Fischer, welche wegen ihres Bims (Fischbehälters) am besten dafür 
geeignet sind, haben diese Frachtfahrt in einzelnen Transporten von 
25 Tonnen. Die Fracht beträgt außer der gefährlichen Jahreszeit 
etwa 50 Rthlr. Reichsg. Auch aus Sylt sind Austernfischer, wie auf 
Amrum, auf Föhr aber und auf den übrigen nordfrisischen Eilanden 
nicht. Die meisten Austernbänke sind Amrumer Bänke, bis nach 
Nordftrand und der Hever geht ihr Gebiet. Die Sylter Austern 
gehen nach der Ostsee. Die Pacht ist nicht so hoch mehr, wie früher. 
Auf der Insel Amrum ist der Austernfang eine mehr verderbliche 
als ersprießliche Nahrungsquelle, weil er 36 Mann von der Seefahrt 
im Auslande abhält und doch zu Haufe nur das trockne Brod geben 
kann, keinen Wohlstand. 
Eine Gesellschaft Flensburger Kaufleute hat die Austernbänke 
für eine jährliche Pachtsumme von 16,000 Rthlr. Reichsg. sich zu¬ 
schlagen lassen. Hamburger haben gegen Mitabtragung dieser bedeu¬ 
tenden Summe es sich bedingt, daß ihrer Stadt ein bedeutender 
Theil des Fanges und zwar von gewissen bestimmten Bänken zuge¬ 
führt werde. Alles klebrige des Fanges, bis auf die für die König¬ 
liche Hofhaltung reservirte Anzahl von 80 Tonnen und 10 Tonnen, 
die der Pächter verpflichtet ist, dein Grafen Schack zu Schackcnburg 
zu liefern, wird nach Flensburg geschickt, daselbst in 800 haltige 
Tonnen umgepackt und nach gemachten Bestellungen, verschickt. Die 
bedeutendste und größte Anzahl geht nach Petersburg. 
In den Pachtconditionen ist jedoch ausdrücklich festgesetzt, daß 
der Pächter die Königliche Residenzstadt Kopenhagen, sowohl mit 
guten als „genügsamen" Austern versehen solle. — Die Bänke 
werden dem Pächter inventarienmäßig überliefert, und dieselben jedes 
10. Jahr visttirt, damit sie nicht ruinirt, sondern, wie der Pächter 
sich verpflichten muß, haushälterisch befischt werden mögen; — eine 
allerdings schwierig zu bewachende Ausgabe. Es scheint demnach 
für die nothwendige Schonung der Austernbänke ein günstiger 
Umstand, daß sie eine reichlichere Ausbeute ohne Schaden zu geben 
vermögen, als die Consumtion erfordert oder das Interesse der 
Pächter, die durch ihre Leistung den Preis in einer gewissen Höhe 
zu halten wissen, zuläßt. 
32. Hohe und niedere Zagd 
Die hohe Jagd des Edel- und Dannwildes hat sich, einzelne 
wenige Reviere ausgenommen, fast verloren. 
An Hochwild finden sich Hirsche vorzugsweise in bedeutender 
Menge in dem königl. jägersburger Thiergarten bei Kopenhagen. Im 
Schleswigschen, in der hannewitter Hölzung bei Flensburg , werden 
sie zuweilen, häufiger aber in Lauenburg, und vornämlich im
	        
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