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Obstbaumzucht.
Aeusserliche Krankheiten sind:
1. Die Maser. Die Holzgewachse bilden
einen Ballen, der bey Nasse in Geschwüre
übergehen kann, und durch Witterungswechsel
und Insekten entsteht. Sie schadet oft nicht
im Mindesten.
2. Der Rost. Er kann weder abgewendet
noch geheilt werden, und ist ein pulveriger
gelber oder brauner Ueberzug der Blätter.
3. Der Honigthau. Er ist eine durchsichtige
süße Feuchtigkeit auf den Blättern. Ist der
ganze Baum vom Honigthau ergriffen, so ist
keine Rettung möglich; einzelne Zweige aber
müssen unverzüglich weggeschnitten werden.
4. Der Mehlthau. Er ist ein weißlicher,
schleimiger Ueberzug der Blätter, welcher von
Blattläusen herrührt. Anhaltender Regen und
fleißiges Bespritzen der Blätter mit Wasser
kann das Uebel wieder heben.
Der sogenannte schwarze Mehlthau rührt
auch von Insekten her, welche die obersten
Blätter an den Spitzen zusammenrollen. Man
vertilgt sie durch Bestreuung der naßgemach-
ten Blätter mit Tabakasche.
5. Wunden. Sie entstehen aus gewaltsa¬
men Verletzungen; Spalten, aus Vollsäftig-
keit. Sie werden durch Auflegen von Baum-
wachs wieder gut.
6. Das Geschwür. Es sondert eine tödtli-
che Jauche ab, und muß ganz rein ausge¬
schnitten und mit Baumwachö oder Kitt das
Eindringen des Wassers verhindert werden.
7. Der Krebs. Er ist ein schwammiger
92.
Maser?
93.
Rost?
94.
Honigthau?
95.
Mehlthau?
96.
Wuird^, Spalte
9?.
Geschwür?
93.
Krebs?
Ansatz mit atzender Feuchtigkeit, und muß rein
weggeschnitten werden, sobald man ihn ent¬
deckt. , 99.
6. Der Gummifluß oder Harzfluß. Er ist Gummrflus;?
eine bräunliche Feuchtigkeit, die an der Luft
zu einer dicken Masse wird. Die schadhafte