Full text: Der katholische Volksschüler in der Oberklasse

Erster Abschnitt. 
Sprach- und Lesestoff. 
Erzählungen, Mährchen, Sagen, Parabeln, Legenden 
und Fabeln. 
1. Der Gärtner. 
(Parabel.) 
Ein Gärtner pflanzte an die Gartenwand ein Bäumchen 
von besonders guter Art. So wie es jährlich größer wurde, trieb 
es starke Sprößlinge; allein der Gärtner schnitt mit jedem Früh¬ 
jahr und jedem Sommer viele derselben ab; es war wildes Holz, 
wie er sagte, welches den guten Zweigen schadet, ihnen die Säfte 
benimmt und sie ganz mit Schatten überzieht. Die Kinder wunder¬ 
ten sich und konnten dies Benehmen nicht begreifen; allein näch 
einigen Jahren gab das Bäumchen seine ersten Früchte, die den 
Kindern köstlich schmeckten. Der Gärtner fuhr aber immer fort zu 
beschneiden. 
Das Bäumchen ist das Kind; der Gärtner ist der Vater 
und der Lehrer. Dem Kinde sind von Gott gute Gaben ertheilt 
und verschiedene Triebe; allein diese arten leicht aus und verderben 
das Gute an Leib und Seele; daher Vater und Lehrer am Kinde 
stets zurechtweisen, es belehren, tadeln und selbst züchtigen müssen. 
Dann wächst zuletzt ein liebenswürdiger Jüngling und nützlicher 
Mann, eine gute Tochter heran, stets aber muß der Mensch Dies 
und Jenes an sich bessern. (Hänle.) 
2. Der kleine Hirt. 
(Wortfamilie des Wurzelwortes: Treiben.) 
Moriz trieb oft des Vaters Kühe und Schafe hinaus auf 
die blumigen Triften. Besonders gern betrieb er dies Geschäft 
im Frühlinge, wo alle Bäume und Sträucher lustig frisches Grün 
Reise r, der Volksschule! i. d. Oberklaffe. 1
	        
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