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des Volkes; allein seine Gesetze waren so strenge, daß man sagte,
sie seien mit Blut geschrieben und der weise und menschenfreundliche
Solon, einer der edelsten Männer Griechenlands, mußte andere Ge¬
setze entwerfen, die später auch von den Römern zum Muster ge¬
nommen wurden.
Die Griechen in Kleinasien, welche der persischen Herrschaft
unterworfen waren, hatten sich empört und baten die europäischen
Griechen um Beistand und diese sandten ihnen einige schiffe zu
Hilfe. Danus, der Perserkönig, züchtigte die Empörer und unter¬
warf sie abermals seiner Herrschaft. Zugleich wollte er aber auch
an den europäischen Griechen dafür Rache nehmen, daß sie jene
unterstützt hatten. Er unternahm daher einen Kriegszug gegen sie;
allein sein Heer wurde durch die Angriffe der Thracier zur Rück¬
kehr gezwungen und die persische Flotte gieng durch Stürme zu
Grunde (493).
Ein zweites Heer landete 3 Jahre später in Attika. Muthig
zogen ihm die Griechen unter Anführung des tapfern und weisen
Miltiades entgegen und errangen in der Ebene von Marathon einen
glänzenden Sieg. Hiedurch noch heftiger erbittert, machte Darius
noch größere Znrüstungen zu einem neuen Kriegszuge, starb aber,
ehe derselbe beginnen konnte, Nerzes, sein Sohn und Nachfolger,
verfolgte den Racheplan seines Vaters und setzte endlich mit einem
ungeheuren Heere über den Hellespont, über den man Brücken schlug.
Sieben Tage und sieben Nächte dauerte der Zug. — Die Grie¬
chen rüsteten sich eiligst und, um das ungeheure Perserheer wenigstens
einige Zeit aufzuhalten, zog der Spartanerkönig Leonidas mit 300
seiner Mitbürger und andern Griechen zu den Thermopylen,
einem Gebirgspaß zwischen dem Meer und dem Gebirge, der an
einer Stelle so enge ist, daß nur ein Wagen durchfahren kann. Hier
stellte sich die kleine Heldenschaar dem zahllosen Perserheere kühn ent¬
gegen. Der Perserkönig ließ den Griechen die Waffen abfordern;
allein diese ließen ihm sagen: er möge sie nur selbst holen. — Einer
der Griechen, durch die ungeheure Anzahl der Feinde erschreckt, rief
aus: „Wir wer den die Sonne vor der Menge ihrer Pfeile
nicht sehen!" — „Desto besser," erwiderte ein Spartaner ruhig,
„dann werden wir im Schatten fechten."
Die Perser versuchten nun durch wiederholte Angriffe den
Durchgang zu erzwingen, allein sie wurden von dem kleinen Häuf¬
lein Griechen immer wieder zurück geschlagen, bis endlich ein Hirte
aus Habsucht an seinen Mitbürgern zum Verräther wurde und den
Feinden einen Fußsteig über das Gebirge zeigte, wodurch sie den
14. Die Perserkriege.