Full text: Lehrbuch der nothwendigen und nützlichen Kenntnisse, besonders für eine, nach weitrer Bildung strebende, Jugend

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§♦ 12. 
A. Kenntnisse, deren Gegenstand die Natur ist. 
Mathematik. 
Wenn man unter Natur den Inbegriff der sinn¬ 
lich-wahrnehmbaren Dinge versteht: so ist die Kennt¬ 
niß des Weltalls, oder Weltgebäudes (Kosmologie) 
unstreitig die erste Wissenschaft, welche hieher gehört. 
Gewöhnlich, wiewohl nicht ganz bestimmt, pflegt man 
diese Kenntniß des Weltgebäudes auch mit dem be¬ 
kannten Namen der Astronomie (Sternkunde) zu be¬ 
zeichnen. Diese Wissenschaft ist aber ohne einige Kennt¬ 
niß der Mathematik nicht zu erlernen möglich. Sie 
wird daher selbst als ein Theil der sogenannten ange¬ 
wandten Mathematik betrachtet. Mithin müssen wir 
unsern Ueberblick über die Wissenswerthen Kenntnisse 
mit der M a t h e m a t i k anfangen. Jeden Gegenstand 
der äußern oder sinnlichen Welt stellen wir uns unter 
einer Gestalt vor und als den Theil eines Ganzen, in 
weiterer oder näherer Entfernung von andern Gegen¬ 
ständen; alle Veränderungen in der Sinnenwelt erfol¬ 
gen nach und nach, und drücken dadurch eine Größe 
aus. Denn Größe nennt man das, was sich an ei¬ 
nem Dinge messen,' oder nach Graden und Zahlen an¬ 
geben läßt. Mathematik ist aber die Wis¬ 
senschaft der Größen, oder derjenigen Eigen¬ 
schaft, nach welcher sich ein Ding vermehren oder ver¬ 
mindern läßt. Weil wir bei unserm Einwirken in die 
Sinnenwelt unaufhörlich mit Messen und Zählen be¬ 
schäftigt sind: so kann der mathematischen Bildung 
Niemand ganz entbehren. Unser Denken wird dadurch 
ße- 
.
	        
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