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Die Fabriken sind von geringer Bedeutung, besonders in
Norwegen, ausgenommen die Metallfabriken. Desto lebhafter
ist der Secbandel, womit sich in Schweden 1600, in Norwegen
750 Schiffe beschäftigen. Sie treiben Verkehr mit Großbri¬
tannien, Holland, Frankreich, Portugal, sogar mir China.
Schweden ist eine erbliche, aber durch Reichsstände einge¬
schränkte Monarchie. Diese Reichsstände bestehen aus Abgeord¬
neten des Adels, der Geistlichkeit, der Städte und des Bauern¬
standes. Der jetzige König ist Karl XIV. Johann, ehemals ein
französischer General, Namens Bernadotte, in der Folge Prinz
von Pontccorvo. — Norwegen ist auch nach seiner Vereinigung
mit Schweden ein selbstständiges Königreich geblieben, das durch
einen Vicekönig regiert wird, der zu Christiania seinen Sitz hat.
2. Stockholm.
Stockholm, die Hauptstadt von Schweden, hat eine ganz
einzige romantische Lage auf mehreren Inseln und Halbinseln
des Mälarsees, da, wo er seinen Ausfluß in die Ostsee hat.
Diese Halbinseln und Inseln sind durch eine Menge Brücken
verbunden und bilden zusammen acht Stadttheile und zwei große
Vorstädte, den N 0 r d e r m a l m und S ü d e r m a l m. Im Gan¬
zen silld auf dem See gegen tausend solche Felseninseln, die mei¬
stens bewohnt und angebaut sind. Die Länge des Sees beträgt
dreizehn, die Breite vier Meilen.
In der eigentlichen Stadt steht auf einem ganz symmetri¬
schen sehr schönen Platze auf einer Anhöhe das prächtige könig¬
liche Schloß, und ihm gegenüber die Ritterstatue Gustav
Adolphs. Auf der andern Seite des Platzes prangt das Opern¬
haus und der Palast der Prinzessin. In dem Schlosse befindet
sich die Kapelle, der Reichssaal, die Bildergallerie, die Biblio¬
thek, das Museum, das Reichsarchiv.
Das sogenannte Arsenal, das man nicht mit dem Zeug-
hause der Admiralität verwechseln darf, enthält in drei Zimmern
eine große Menge eroberter Fahnen. Man sieht auch^da das
ausgestopfte Pferd G u st a v A d 0 l p h s, das ihn in der Schlacht
bei Lützen trug, und seine blutigen Kleider; eben so die Klei¬
dung, in der Karl XU. und Gustav III., von feindlichen Ku¬
geln getroffen, fielen. (Karl Xil. wurde bei der Belagerung
von Friedrichshall und GustavIU. auf einem Maskenball von
dem Meuchelmörder Anker ström erschossen.) Die blutbefleck,
ten Kleidungsstücke dieser großen Fürsten erwecken lebhafte Theil¬
nahme. Noch befindet sich auch in dem Arsenal die Schaluppe,
welche der Czar P e t e r d e r G r 0 ß e in Holland eigenhändig ge¬
baut hatte, und die auf der Fahrt nach Petersburg von einem
schwedischen Schiffe weggenommen und nicht mehr zurückgege¬
ben wurde. Weit besser'würde sich dieses merkwürdige Stück in
der Hauptstadt von Rußland ausnehmen, und wäre ich König