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Fossile Saurier oder Eidechseuarteu.
groß, wie die Schneidezähne des Rhinoceros. Es hat seinen Namen von
der Aehniichkeit seiner Zähne mit denen des Leguans (Iguana), und ein merk¬
würdiger Umstand dabei ist, daß diese Zähne durch das Zermalmen seiner
Nahrung mehr oder weniger abgenützt sind, was beweist, daß es das
Wiederkauen auf dieselbe Weise vollzog, wie die grasfressenden Vierfüßler
der heutigen Tage. Man glaubt allgemein, daß dieß Thier einen geringeren
Umfang hatte, als die neueren Eidechsen, denen es nahe verwandt ist. Wenn
wir dieß aber auch annehmen, so scheint es doch immerhin 50 und mehr
Fuß lang und 8 bis 9 Fuß hoch gewesen zu seyn.
Der MosasauruS.
Der MosasauruS oder die große Eidechse von Maestricht.
Die Ueberreste dieses Thieres wurden im Kreidesandstein, nahe bei
Maestricht, entdeckt, woher denn auch sein Name. Es scheint ein Mittel¬
glied zwischen den Monitoren und den gewöhnlichen Eidechsen gebildet zu
haben. Die Kinnlade dieses Thiers maß 3 Fuß 9 Zoll, woraus man
schließt, daß die ganze Länge des Thiers etwa 24 Fuß betragen habe.
Sein Schwanz war im Verhältniß zu der Länge seines Körpers weit klei¬
ner als der des Krokodils, aber sehr breit, so daß es mit Hilfe desselben
durch die sturmbewegten Wogen sich einen Weg bahnen konnte. Es hat
keine Beziehung zu dem Krokodil, außer in einigen besondern Charakte¬
ren , und die Knochen der Hand und des Fußes haben auf die Vermu¬
thung geführt, daß es, ähnlich dem Plesiosaurus, eine schmale Finne
(Floßfeder der Walstscharten) gehabt habe. Besonders merkwürdig an diesem
Thiere ist das doppelte Gebiß, welches es mit der Kammeidechse (Iguana)
gemein hat; diese Gau men zäh ne, womit es am Flügelfortsatze des
Kopfkeilbcines versehen war, setzten das höchst ungelenke riesige Thier in den