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Vater: Weil es leichter ist virzehn als vierzehn zu 
sagen. 
Lucie: Aber warum heißt eS zwölf? Es sollte zwey- 
zehn heißen? 
Heinrich: Undeilf, Vater, sollte ein zehn heißen. 
Vater: Ich kann Euch jetzt die Ursachen nicht erklä¬ 
ren, lieben Kinder, warum wir diese Namen im Teutschen 
nicht haben; aber Ihr bemerkt, daß es leicht ist, die Na¬ 
men vierzehn, fünfzehn, sechszehn u. s. w. zu behalten, 
weil wir wissen, daß vier, fünf, sechs aufeinander fol¬ 
gen, und wir sehen, daß alles, waS nöthig ist, darin be¬ 
steht, die Zahl Zehn hinzuzufügen. Du siehst, daß vier¬ 
zehn vier und zehn bedeutet, — vier zu zehn zugelegt. 
Heinrich: Aber bedeutet zig in vierzig auch vier zu 
zehn zugelegt? 
Lucie erwiederte, daß thäte es nicht. 
Vater: Nein — eS bedeutet viermal zehn; nicht zehn 
zu vier zugelegt, sondern zehn viermal zusammen gelegt. 
Und fünfzig bedeutet fünfmal zehn zusammen gelegt. Da 
siehst Du also, daß es nützlich ist, verschiedene Benen¬ 
nungen zu kennen, die alle Aehnlichkcit mit einander ha¬ 
ben und doch etwas von einander abweichen. Zehn wird 
immer gebraucht, wenn zehn zu irgend einer Zahl hinzu¬ 
gefügt wird, bis neunzehn, und zig wird immer ge¬ 
braucht , wenn die Zahl zehn mehr als Einmal zusammen¬ 
gelegt wird, bis hundert. 
Heinrich: So sollte also zwanzig zweyzig heißen. 
Vater: Ich habe Dir schon vorhin gesagt, mein Kind, 
daß ich Dir die Ursachen jetzt nicht erklären kann, warum 
man zwölf statt zweyzehn sagt; eben so geht es mir mit 
zwanzig, welches man für zweyzig gebraucht. 
Heinrich: Aber, Vater, willst Du mir etwas An¬ 
deres sagen? 
Vater: Nein, Heinrich, wir haben jetzt genug über
	        
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