Die Erde.
Nachdem wir so die verschiedenen Himmelskörper kennen geleri
ren wir zur näheren Betrachtung der Erde zurück, deren Gestalt,
und Bewegungen wir nun ausführlicher untersuchen wollen*).
Die Erde
8. Gestalt der Erde.
ein Sph
kngelähnlicher
Dies weiß jetzt ein Jeder; allein es hat lange genug gewährt, ehe diese
Wahrheit erkani
für eine runde,
Zeit
länglichrunde Ebene oder Scheibe
Himmel
Gewölbe erhöbe; so ist die Vorstellung bei Homer, Iesaias, Hiob u. A.
Die alten Inder dachten sie sich als eine auf dem Ocean schwimmende
Lotusblume, in deren Mitte sich der Götterberg Meru als Fruchtknoten
erhöbe, von dem aus sich als Blumenblätter die 4 Hauptländer in das
Weltmeer erstreckten. Nahe verwandt damit ist die Anschauung der Chine'
sen; jedes Volk meinte, ans der Mitte der Erdoberfläche zu leben, eine
Folge des unmittelbarsten Anblicks derselben. Späterhin hielten Thales
und Anapimander die Erde siir einen chlindrischen, d. h. walzenförmigen
Körper, welcher im Wasser schw
Christi Geburt ward die Kugelg'
lehrten wenigstens, angenommen.
Pythagoräer
mehr
Par
menides der Eleate, sollen zuerst die Kugelgestalt der Erde gelehrt haben; ge¬
wöhnlich sieht man Eudoxns von Knidus für den Urheber dieser Vorstellung
*) Um das Folgende zu verstehen und sich einen anschaulichen Begriff davon
zu machen, bedient man sich am besten eines Globus, d. h. einer Kugel, auf
welcher die Gestalt der Erdoberfläche gezeichnet ist. Auch der kleinste Globus, und
wenn er nur ein paar Zoll im Durchmesser hat, reicht vollkommen hin. Zu den
besten gehören Adami's, Kiepert's bei Dietrich Reimer in Berlin: Erd- und Him¬
melsgloben von 1 Louisd'or au bis zu 10 und 20.