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So wenig dieses Lehrbuch daher — für dessen
Text ich mir einen commentirenden Lehrer, so wie
einen philologisch vorgeübten, fleißig sich vorberei¬
tenden und repetirenden Lehrling wünsche — sich
historiographisch geltend machen kann und darf —
ein Vorzug, dem ich höchstens von Seiten der styli-
stischen Form nachgestrebt habe — so sehr möchte es
als ein neuer historiomathischer Versuch, welcher
zunächst auf die individuellen Lehrbedürfnisse des hiesi¬
gen Gymnasii berechnet ist, wohl die Aufmerksamkeit
derjenigen Schulmänner auf sich zu lenken geeignet
seyn, welchen, wie mir, der historische Jugend¬
unterricht in den Oberktassen einer Getehrtenschule
einen Theil ihres amtlichen Berufes und Glückes
ausmacht. — Wenigstens ist von dem pädago¬
gisch-didaktischen Standpunkte aus in diesem
Lehrbuche alles angelegt, und sowohl die Auswahl
und Anordnung des Materials, als die Ausführung
desselben in der entsprechenden Form so getroffen
und geregelt worden, daß, während der historisch -
wissenschaftliche Systematiker Vieles oder Alles in
demselben vermissen wird, der methodisch-geübte
Jugendlehrer vielleicht nur eine Mehrzahl von Wün¬
schen und abweichenden Ansichten in Betreff des
Zuviel oder Zuwenig auszusprechen sich gedrungen
fühlt. Für diese, durch Amt und Beruf mir ver¬
wandten und verehrten Schul- und Geschichtslehrer,