Full text: Bitte! Bitte! liebe Mutter! lieber Vater! guter Onkel! beste Tante! schenke mir dies allerliebste Buch mit den schönen ausgemalten Kupfern und den vielen hübschen Erzählungen

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bursche aber einmal weggejagt, so bekommt er so leicht 
keinen Herrn wieder. 
Adolph hatte nach einigen Jahren die Sache ganz 
vergessen; es fiel ihm nicht ein, daß er durch seinen 
Leichtsinn mehrere Menschen ungluͤcklich gemacht hatte; 
aber nur zu bald sollte er daran erinnert werden. Als 
er eines Tages aus der Schule kam, begegneten ihm 
einige Soldaten, die einen Landstreicher in die Wache 
brachten. Es war der Malerbursche, welcher, weil er 
Brod und Ehre verloren hatte, ein Taugenichts gewor⸗ 
den war. Bald darauf sprach ihn ein Bettler um ein 
Almosen an, und Adolph erkannte in diesem Ungluͤck⸗ 
lichen den verabschiedeten Gaͤrtner. Entsetzt uͤber das 
Ungluͤck, welches er durch seinen Leichtsinn angerichtet, 
lief er sogleich weinend zu seinen Eltern und erzaͤhlte 
shnen jett die Wahrheit, daß wahrscheinlich ein srem⸗ 
der Bettler, den er aus der Ferne im Garten gesehen, 
damals die Uhr gestohlen habe. Der Vater ließ so— 
gleich den ungluͤcklichen Gaͤrtner von der Straßenecke 
in's Haus holen; leider war es aber zu spaͤt ihm zu 
helfen. Kummer und Elend hatten den armen Mann 
so angegriffen, daß er nach einigen Tagen an der Aus⸗ 
zehrung starb, und der Malerbursche wurde als Land⸗ 
streicher in's Zuchthaus gesteckt. 
Aus Andrer Fehler kannst 
Du großen Vortheil zieh'n; 
Du siehst den Schaden ein 
Und kannst ihn leichter flieh'n. 
74. Der ungeduldige Rudolph. 
(GHiezu das Kupfer: die Zuschauer) 
Vor mehreren Jahren gab es in Teutschland noch 
viele
	        
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