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„ Aber wo timt ihr doch euer übriges Geld hin,
Meister .Schreiner?“ sagte einmal sein Nachbar, ein
Dreher. Der Schreiner sprach: „Ich zahle mit dem
Gelde theils Schulden ab, theils leihe ich es auf Zin¬
sen aus.“ “Ei, rief der Dreher, ihr scherzt! Ihr
habt weder Schulden zu bezahlen, noch irgendwo ein
Capital auf Zinsen ausliegen.“
„Es ist doch so," sprach der Schreiner; „laszt euch
die Sache mir erklären. Seht, all’ das Geld, das
meine guten Eltern seit der Stunde, in der ich da«
Tageslicht erblickte, auf mich verwendet haben, sehe
ich als eine Schuld an, die ich zurück bezahlen inusz;
das Geld aber, das ich auf meine Kinder verwende,
um sie etwas Rechtes lernen zu lassen, sehe ich als
ein Capital an, das sie mir dereinst, wenn ich alt
bin, sammt den Zinsen, zurückbezahlen werden.“
„Wie meine Eltern nichts sparten, mich gut zu
erziehen, so mache ich es auch mit meinen Kindern;
und wie ich es für meine kindliche Schuldigkeit an¬
sehe, die Wohlthaten meiner Eltern zu vergelten, so
hohe ich, werden auch meine Kinder diese ihre näm¬
liche Schuld an mich so sicher abtragen, als hätten
sic mir Urief und Siegel darauf ausgestellt.“
t\ ie viel thun gute Eltern für der Kinder Glück!
ihr Kinder zahlt es ihnen treulich einst /.»rück!
Aufgabe Wi. Mache es ebenso wie bei Aufgabe 141. — Tisch¬
ler — verdiente — begnügte — kleidete — vermied, Nach-
bar — Drechsler ^ fragte — ,,übriges Geld?" Tischler —
antwortete — „Schulden — Zinsen." „Ei" — Drechsler —
„weder Schulden — noch Capital." Der Tischler — „doch so
— nur erklären. Seht — all' das Geld — Eltern—Geburt
— Schuld — zurückbezahlen -rr ; das Geld — Kinder j—
Rechtes lernen — Capital — dereinst - alt - mit Zinsen
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