75
Bleibergwerke zu Bleiberg, und die ersten Quecksilber¬
gruben von ganz Europa bei Jdria. In Jllyrien
(Kärnthen und Oestreich) findet man auch manche herrliche
Edelsteine, besonders Granaten, Opale und Berylle, so wie
schönen Jaspis und Marmorarten. Die Küsten Jllyriens
liefern jährlich 380,000 Ctnr. Seesalz. Auch an Sauer¬
brunnen fehlt es diesem Lande nicht. Man zählt neun
dergleichen.
Mähren ist nicht so reich an unterirdischen Schätzen,
wie die Oestreichischen Alpen-Länder mit ihren Vorlanden.
Frühere Gold- und Silbcrbaue bei Jglau hat man längst
liegen lassen; nur Eisen (40,000 Ctr.), Steinkohlen
(67,000 Ctr.), Alaun, Vitriol und Schwefel gewinnt
man; und gräbt guten Töpferthon, Porzellanerde und
Meerschaum.
Reicher ist Böhmen; doch war in ältern Zeiten sein
Bergbau auch beträchtlicher als jetzt. Die große Goldgrube
bei Eule, südlich von Prag, ist längst ausgebeutet. Alle
jetzt noch vorhändenen Bergbaue sind durch das ganze Land
zerstreuet, und haben nirgends die Gegend so ganz einge¬
nommen, wie das mit der Eisen-Betriebsamkeit in den Vor¬
landen der Alpen der Fall ist. Am meisten blüht noch der
Böhmische Bergbau im Erzgebürge. Man gewinnt jetzt
jährlich in Böhmen 2400 Mark Silber, 6 bis 9000 Ctr.
Zinn, 8 bis 8000 Ctr. Blei, 200,000 Ctr. Eisen, 400 Ctr.
Antimonium, 4000 Ctr. Kobald (der zu einer blauen
Farbe verarbeitet wird), 1700 Ctr. Galmei, 200 Ctr. Ar¬
senik, 850 Ctr. Braunstein, 700 Ctr. Wismuth, 7000 Ctr.
Vitriol, 3000 Ctr. Alaun, 400,000 Ctr. Steinkohlen.
Reich ist Böhmen an allerlei schönen Steinen, besonders an
Granaten. Topasen, Bergkristallen, Saphiren, Hiazyn-
then, Amethysten und Opalen. Viele werden in der Um¬
gegend von Kollin gefunden. Der Böhmische Töpfer- und
Pfeifen-Thon, so wie die Porzellanerde, find gut. Die