Vorrede des Verfassers.
^/ie elementare Erdkunde soll, wie jede Schuldiöciplin,
vor Allem ein Bildungsmittel für die Jugend seyn.
Die Aufgabe, das Wesen, der letzte Zweck des geo¬
graphischen Unterrichts besteht daher nicht allein in der
Aneignung des Lehrstoffs auf der unsicheren Basis des
Gedächtnisses, nicht in der Erlernung unzähliger Einzeln-
heiten und unendlicher Daten, ohne inneren Zusammen¬
hang, ohne Anschauung der nothwendigen, gegenseitigen
Bedingung aller Verhältnisse: — sondern, im Gegen¬
theil, in dem Durchdringen der todten Materie mit einem
lebendigen, auf die bildende Seite der Wissenschaft gerich¬
teten Sinn und Geist, in der Veranschaulichung des Na¬
turgemäßen, in der Verbannung jedes fremdartigen Ele¬
ments, alles Zufälligen, — in der Nachweisung des inne¬
ren Causal- Zusammenhangs aller Zweige der Wissen¬
schaft unter sich und mit ihren Hülfs- Disciplinen.
Daö sind die Grundbedingungen einer wahrhaft bil¬
denden Behandlungöweife der geographischen Wissen¬
schaft, wie sie Herr Professor C. Ritter, mein hoch - und
innigverehrter Lehrer, durch Wort und Schrift, zuerst
mit siegender Wahrheit, ausgesprochen und festgestellt hat.