Full text: Realienbuch für Taubstummen-Anstalten

II. WclturT'eHve. 
1. Eigenschaften der Körper. 
1. Undurchdringlichkeit. Wenn man ein umgestülptes leeres Glas senkrecht 
ins Wasser taucht, so füllt es sich nur wenig mit Wasser. Setzt man einen 
Trichter fest auf eine leere Flasche und gießt Wasser hinein, so läuft nur 
wenig Wasser in die Flasche. Glas und Flasche sind mit Luft gefüllt. Da, 
wo Luft ist, kann nicht gleichzeitig Wasser sein. Luft und Wasser, überhaupt 
alle Körper, nehmen einen Raum ein. Wo ein Körper ist, kann nicht 
zu gleicher Zeit ein andrer sein. Diese Eigenschaft der Körper heißt 
Undurchdringlichkeit. 
Wenn man einen Finger in ein mit Wasser gefülltes Glas taucht, so 
läuft das Wasser über. Da, wo der Finger ist, kann nicht gleichzeitig das 
Wasser sein. Der Finger verdrängt das Wasser. Wenn man den Trichter 
auf der Flasche etwas hebt, so fließt das Wasser in die Flasche. Das Wasser 
verdrängt die Luft, und diese strömt jetzt aus der Flasche. Der Finger ver¬ 
drängt das Wasser; das Wasser verdrängt die Luft. Ein Körper kann den 
andern verdrängen. 
a. Die Taucherglocke (Fig. 1). Um ein gesunkenes Schiff untersuchen 
zu können, gebraucht man eine Taucherglocke. Diese ist ein großer, unten 
offener Kasten aus Gußeisen. In dem oberen 
Teile der Glocke befindet sich ein Sitzbrett. Wird 
sie ins Meer gelassen, so sitzt der Taucher auf 
dem Sitzbrett im Trocknen; denn es kann nur 
wenig Wasser in die Glocke hineindringen. Das 
Wasser kann die Luft ans der Glocke nicht ver¬ 
drängen, weil diese oben luftdicht verschlossen 
ist. Damit der Taucher immer frische Luft zum 
Atmen hat, wird durch einen Schlauch Luft in 
die Glocke gepumpt. 
b. Der Taucheranzng. Zuweilen ver¬ 
läßt der Taucher die Taucherglocke, um Gegen¬ 
stände vom Meeresgrund heraufzuholen. Dann 
ist er mit einem Taucheranzug versehen. Viel¬ 
fach arbeiten die Taucher jetzt ohne Taucherglocke, 
nur im Taucheranzng. Ein solcher Anzug be¬ 
steht aus dem kupfernen Taucherhelm, der den 
Kopf des Tauchers umschließt und vor seinen 
Augen mit starken Glasfenstern versehen ist, ans der wasserdichten Taucher¬ 
kleidung, die den Leib umhüllt, und dem Lnfttornister. Die zum Atmen 
Naturlehre. i 
Fig- 1.
	        
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