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3. Was bietet die Umgebung der Hütte Bemerkenswertes?
(Pflanzen, Tiere usw.)
1. Wie ist die Sennhütte äußerlich und innerlich beschaffen?
Die Wände der Sennhütte bestehen zum größten Teile aus Holz-
stammen. Nur der untere Teil jeder Wand ist aus Steinen zusammen-
gesetzt. Das Dach wird von Brettern gebildet. Auf dem Bretterdachs
liegen große Steine, damit der Wind die einzelnen Teile des Daches
nicht fortweht. (Bild einer Sennhütte.) Die Sennhütte ist durch eine
Bretterwand in zwei Teile geteilt. Der eine Teil dient als Stall. Moos
vertritt die Stelle der Streu. Der andere Teil dient der Sennerin als
Wohnstube, Küche und Kammer. Wir treten im Geiste ein in diesen
Raum. Es ist ziemlich dunkel darin, denn er hat keine Fenster. Das
Licht kommt durch die Tür und durch ein Loch im Dache herein. Dielen
gibt es nicht. Als Fußboden dient die blanke Erde. Wir sehen uns
um. Die Wände sind schwarz. Es ist dies auch kein Wunder. Der
Rauch, der von dem aus Stein gemauerten Herd aufsteigt, wird ja nicht
durch eine Esse aufgefangen und fortgeleitet. Er sucht sich selbst einen
Ausweg durch die Türe oder durch die Dachluke und färbt dabei Decke
und Wände schwarz. An der Wand gegenüber steht das Bett der Sennerin.
Es ist mit weichem Heu gefüllt. Ein Stück grobes Zeug vertritt die
Stelle des Bettuches. Eine wollene Decke dient als Deckbett. In der
Ecke neben dem Herde bemerken wir ein Butterfaß und eine Menge Holz-
eimer, Holznäpfe und andere Holzgesäße. Es sind Milchgeschirre. Sie
sind ebenso blank und rein gescheuert wie Tisch und Bank. — Wiedergabe.
2. Womit beschäftigt sich die Sennerin?
Die Sennerinnen sind nicht etwa die Besitzerinnen der Alp und
der Kühe. Es sind nur die Kuhmägde der Bauern, die in den Dörfern
drunten wohnen. Sie pflegen die Kühe, melken sie und bereiten aus
der Milch Butter und Käse für den Dienstherrn.
Schon morgens 3 Uhr beginnt ihre Tätigkeit. Die Kühe werden
gemolken. Sind sie dann hinausgelassen auf die Alm, so wird das
Milchgeschirr blank gescheuert und die Milch in süße Butter und in
schmackhaften Käse verarbeitet. Manchmal liegt auch ein Stück Vieh
krank im Stalle. Da gilt es hinauszulaufen auf den Bergabhang, heil-
fame Kräuter zu sammeln und dem armen Tiere einen stärkenden Trank
zu brauen, daß es bald wieder gesunde.
Zur sachlichen Besprechung.
a. Warum richtet man sich denn die Sennhütten nicht
besser ein? Sie sind ja nur für die Mägde und manchmal
auch für Knechte (Senner!) bestimmt. Außerdem werden sie
nur einen Teil des Jahres bewohnt. Sobald der Winter
kommt, treiben die Senner oder Sennerinnen das Vieh hinab
ins Tal zum Dorfe. Warum? (Kälte. — Ungeheuere Menge
Schnee. — Oft sind die Sennhütten so verschneit, daß man von
ihnen gar nichts mehr sieht.) Erst im Juni, wenn der Schnee
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