Object: Die Länder Europas (Teil 4)

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3. Was bietet die Umgebung der Hütte Bemerkenswertes? 
(Pflanzen, Tiere usw.) 
1. Wie ist die Sennhütte äußerlich und innerlich beschaffen? 
Die Wände der Sennhütte bestehen zum größten Teile aus Holz- 
stammen. Nur der untere Teil jeder Wand ist aus Steinen zusammen- 
gesetzt. Das Dach wird von Brettern gebildet. Auf dem Bretterdachs 
liegen große Steine, damit der Wind die einzelnen Teile des Daches 
nicht fortweht. (Bild einer Sennhütte.) Die Sennhütte ist durch eine 
Bretterwand in zwei Teile geteilt. Der eine Teil dient als Stall. Moos 
vertritt die Stelle der Streu. Der andere Teil dient der Sennerin als 
Wohnstube, Küche und Kammer. Wir treten im Geiste ein in diesen 
Raum. Es ist ziemlich dunkel darin, denn er hat keine Fenster. Das 
Licht kommt durch die Tür und durch ein Loch im Dache herein. Dielen 
gibt es nicht. Als Fußboden dient die blanke Erde. Wir sehen uns 
um. Die Wände sind schwarz. Es ist dies auch kein Wunder. Der 
Rauch, der von dem aus Stein gemauerten Herd aufsteigt, wird ja nicht 
durch eine Esse aufgefangen und fortgeleitet. Er sucht sich selbst einen 
Ausweg durch die Türe oder durch die Dachluke und färbt dabei Decke 
und Wände schwarz. An der Wand gegenüber steht das Bett der Sennerin. 
Es ist mit weichem Heu gefüllt. Ein Stück grobes Zeug vertritt die 
Stelle des Bettuches. Eine wollene Decke dient als Deckbett. In der 
Ecke neben dem Herde bemerken wir ein Butterfaß und eine Menge Holz- 
eimer, Holznäpfe und andere Holzgesäße. Es sind Milchgeschirre. Sie 
sind ebenso blank und rein gescheuert wie Tisch und Bank. — Wiedergabe. 
2. Womit beschäftigt sich die Sennerin? 
Die Sennerinnen sind nicht etwa die Besitzerinnen der Alp und 
der Kühe. Es sind nur die Kuhmägde der Bauern, die in den Dörfern 
drunten wohnen. Sie pflegen die Kühe, melken sie und bereiten aus 
der Milch Butter und Käse für den Dienstherrn. 
Schon morgens 3 Uhr beginnt ihre Tätigkeit. Die Kühe werden 
gemolken. Sind sie dann hinausgelassen auf die Alm, so wird das 
Milchgeschirr blank gescheuert und die Milch in süße Butter und in 
schmackhaften Käse verarbeitet. Manchmal liegt auch ein Stück Vieh 
krank im Stalle. Da gilt es hinauszulaufen auf den Bergabhang, heil- 
fame Kräuter zu sammeln und dem armen Tiere einen stärkenden Trank 
zu brauen, daß es bald wieder gesunde. 
Zur sachlichen Besprechung. 
a. Warum richtet man sich denn die Sennhütten nicht 
besser ein? Sie sind ja nur für die Mägde und manchmal 
auch für Knechte (Senner!) bestimmt. Außerdem werden sie 
nur einen Teil des Jahres bewohnt. Sobald der Winter 
kommt, treiben die Senner oder Sennerinnen das Vieh hinab 
ins Tal zum Dorfe. Warum? (Kälte. — Ungeheuere Menge 
Schnee. — Oft sind die Sennhütten so verschneit, daß man von 
ihnen gar nichts mehr sieht.) Erst im Juni, wenn der Schnee 
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