Full text: Realienbuch für Stadt- und Landschulen

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reinste Thon führt den Nomen Porzellan, woraus die weißen Porzellan¬ 
waren hergestellt werden. 
Thonerdekrystalle bilden schöne Edelsteine. Der Granat ist dunkel¬ 
rot gefärbt, der Smaragd grün oder blau. Meerschaum ist ebenfalls eine 
Verbindung von Kiesel- und Thonerde. 
Die kieselsaure Thonerde bildet auch ein festes Gestein, das sich 
leicht in dünne Platten spalten läßt. Ein solches Gestein heißt Schiefer. 
Man verwendet die Platten, die durch Kohle geschwärzt sind, zu Schreib- 
taseln und Griffeln oder deckt Gebäude damit. 
16. Gesteinsarten. 
Außer den bekannten Erdarten giebt es eine Menge andere. Alle 
zusammen bilden die feste Erde. In manchen Gesteinen sind mehrere 
Erdarten miteinander vermengt. Das sieht man z. B. am Granit, der 
aus zwei oder drei kieseligen Stcinmassen gebildet ist. Die weißliche 
Masse ist Quarz, die rötliche Feldstein oder Feldspat und die schwarze 
Hornstein. In manchen Granitsteinen sind goldglänzende Plättchen ent¬ 
halten, die Glimmer heißen und zum Marienglas gehören. Der Granit 
ist in Vulkanen gebildet und durch Wasser und Eis ans den Gebirgen 
fortgeführt worden. Noch jetzt entsteht in den Vulkanen in gleicher 
Weise die Lava. 
Wenn die Steine aus Lagen oder Schichten bestehen, so sind sie 
im Wasser entstanden. Die Flüsse haben von uralten Zeiten her aus 
den Gebirgen eine Menge Schlauem, Kalk, Thon, Sand und Steine 
nach dem Meere gebracht. Aus reinen Thonsteingebirgen werden Thon¬ 
massen ins Meer geführt, aus Kalkgebirgen Kalk und aus kieselerdigen 
Gebirgen Quarz und Sand. Die auf dem Meeresboden abgelagerten 
Schichten sind später aus dem Wasser emporgehoben und dann gleichwie 
der Mörtel zu Steinmassen erhärtet. Sv sind die Kalksteinbänke ent¬ 
standen, ebenso auch die Sandsteine, der Schiefer und das Steinsalz 
und jedes andere geschichtete Gestein der Erde. 
17. Die Metalle. 
Die Metalle werden in edle und unedle eingeteilt. Edle Metalle 
sind Gold, Silber, Quecksilber und Platina. Da sie sich nicht mit 
Sauerstoff verbinden, so bilden sie keine Erden oder Erze. Das Gold 
ist ans der feurigen Glut des Erdinnern abgeschieden. Es findet sich 
in kleineren oder größeren Körnchen und Stücken im vulkanischen Ge¬ 
stein, oder es ist in die Risse und Fugen der Gesteine gedrängt worden 
und kommt dann in sogenannten Adern vor. Nach dem Verwittern der 
Gebirgsmassen hat das Wasser die Trümmer fortgeführt und in der 
Niederung weite Strecken damit überschüttet. In Amerika findet sich 
das Gold in dem ausgeschwemmten Boden. Auch der Nheinsand führt 
etwas Gold, und in früheren Zeiten wurde es daraus gewonnen. Jetzt 
erhält man cs in großer Menge aus Amerika, Afrika, Australien und Asien. 
Das Silber kommt ebenso vor wie das Gold. Es ist aber auch 
mit anderen. Metallen vermischt, z. B. mit Blei im Harze und Erz¬ 
gebirge. Mit Kupfer findet es sich zusammen in einer schieferigen Stein-
	        
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