Full text: Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen

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Er zeigt gewöhnlich eine blauschwarze oder graue Färbung, einen Hellen Strich 
beim Ritzen, matten Glanz, ist sekr deutlich geschichtet (schieferig) und daher leicht 
spaltbar. Nicht selten schließt er Versteinerungen ein. Der Thonschiefer bildet ganze 
Gebirge; bes. häufig ist er am Mittelrhein (in den rheinischen Schiefergebirgen), 
im Thüringerwald ic. Er findet vielfache Verwendung. Harte Sorten dienen zu 
Wetz und Schleifsteinen, dickschieferige zu Bodenplatten, Treppen- und Bausteinen, 
feinschieferige zu Dachschiefer und Schiefertafeln. Griffel werden aus sehr weichen 
Platten gesägt, meist aber aus dem milden, stengeligen Thonschiefer gewonnen, der 
beim Zerschlagen in stengelige Stücke zerspringt, die dann abgerundet werden. 
Tafeln und Griffel fertigt man hauptsächlich bei Sonneberg in Thüringen. 
337. a. Der Landstein 
gehört zu den gemengten Gesteinen. Ec besteht aus kleinen Quarz¬ 
körnern (Zand), die durch ein erhärtetes Bindemittel zusammengekittet 
sind. Dieses Bindemitttel besteht meist aus Thon, oft auch aus Kalk oder 
Mergel; darnach unterscheidet man Thonsandstein, Kalksandstein u. s. w. 
Außerdem enthält der Sandstein meist noch zahlreiche, sehr kleine Glimmer¬ 
blättchen, die im Licht als hellblinkende Pünktchen erkennbar sind. Der 
Sandstein ist grob- oder feinkörnig, mehr oder weniger hart, spaltbar, 
weiß, grau oder bunt gefärbt (durch Eisenrost rot, gelb oder gefleckt). 
Er findet sich häufig in säulen- oder quaderförmigen Muss n (Quader- 
sandstein) und bildet ganze Gebirgszüge mit deutlicher Schichtung und 
oft mit Versteinerungen. Der Sandsllin ist eines der nützlichsten Mine¬ 
ralien. Leicht läßt er fick mit Hammer und Meißel bearbeiten und ist 
der beliebteste Baustein. Feinkörnige, harte Sorten dienen zu Bildhauer¬ 
arbeiten (Grabsteinen, Figuren re), grobkörnige za Schleis-, Mühl- und 
Pflastersteinen, zu Platten, Säulen u s. w. Verwittert liefert der 
Sandstein einen unfruchtbaren Sandboden. 
b. Der Sand zählt za den losen Gesteinen (Erden). Er besteht aas losen 
Aörnern von (lZuarz, die mehr oder weniger mit Teilchen von Feldspat, Glimmer 
und Thon untermengt sind. Ec zeigt verschiedene Färbung und dient bes. zur 
Bereitung des Nortels und Glases. Grobkörniger Sand wird Ries genannt. 
(Riesel, Gerölle, Geschiebe als Ablagerungen an Flußmündungen.) 
6. Entstehung. Der Sandstein ist ein Gebilde des Masters. Dieses hat 
verwitterte Gesteinsteile, wie Sand, Thon, Ralk rc, zusammengeführt, vermengt 
und übereinander geschichtet. Das anfangs weiche Bindemittel ist im Laufe der 
Zeiten mehr und mehr erhärter. (vergleich mit der Herstellung von Eementwaren.) 
Auch hat sich oft das Ganze infolge unterirdischer Gewalten gehoben, gesenkt oder 
geneigt. Auf ähnliche Weise hat sich der Thonschiefer, Thon ic gebiloet. — Der 
Sand ist ein verwitterungsprodukt von Sandstein, Granit, Porphyr rc, aus 
welchem die lö-lichen (thonähnlichen) Teile größtenteils abgeschwemmt sind. 
338. ft. Der Thon (Letten) 
findet sich in mächtigen Schichten im Erdboden. Er bildet eine erdige 
Masse, fühlt sich weich und mild an, zieht begierig Wasser an sich und 
klebt deshalb an der Zunge. Beim Anhauchen zeigt er einen eigentüm¬ 
lichen „Thongeruch". Der Thon ist durch Verwitterung von Feldspat 
entstanden und in reinem Zustand weiß. Gewöhnlich aber enthält er 
noch mehr oder wenig r Quarzsand und Kalk und ist durch Eisenrost gelb
	        
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