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Naturgeschichte.
III
a) Dies geschieht durch die Backenzähne, die sich mit Mühlsteinen vergleichen
lassen. Indem sich nämlich der Unterkiefer fortgesetzt von einer Seite zur
andern bewegt, wird die Nahrung zwischen ihnen zerrieben. Sie haben daher auch
des Magens (Netzmagen, N.). Nachdem sie hier aufgeweicht ist, steigt sie, zu kleinen
Ballen geformt, in das Maul zurück, hier wird sie nochmals gekaut (Wiederkäuer!).
Darauf wird sie wieder verschluckt und gelangt durch eine Rinne (R.) in die dritte
Abteilung des Magens (Blättermagen, R). Erst im letzten Abschnitte (Labmagen, R)
erfolgt die eigentliche Verdauung.
2. Dar Rind und seine feinde, a) Durch den scharfen Geruch entdeckt das
Rind feine schlimmsten feinde, die Giftpflanzen. — Die großen Augen blicken blöde
in die Welt, und trotz der beweglichen, tütenförmigen Ohrmuscheln hat das Rind
kein scharfes Gehör.
b) Die Fliegen, von denen es gepeinigt wird, vertreibt es besonders mit Hilfe
feines Fliegenwedels, des langen Schwanzes.
o) Als Waffe dienen dem Rinde die Hörner. Sie sind hohl und umschließen
wie Scheiden je einen großen Rnochenzapfen.
Nächst dem Rinde sind Schaf und Ziege die wichtigsten Haustiere unter den Wieder¬
käuern. (Beschreibe sie und gib an, welchen Nutzen sie uns gewähren!) Die Stammeltern
beider waren Felsenbewohner. Daher sind sie auch vortreffliche Kletterer. — Die Gemse ist
eine Bewohnerin der europäischen Hochgebirge. Felsen, die für den Menschen unersteiglich
sind, nimmt sie wie im Fluge, hierzu wird sie durch den kurzen, gedrungenen Leib, die
langen, starken Beine und die dicken, weit spreizbaren Hufe befähigt, die zudem an der Unter-
fläche ausgehöhlt sind und scharf schneidende Ränder haben. In den nach hinten gebogenen,
spitzen hörnern besitzen beide Geschlechter eine wirksame Waffe gegen Feinde. Das braune
und dünne Sommerkleid geht mit Eintritt kalter Witterung in einen schwarzen, dichten und
langhaarigen Winterrock über (Bedeutung?).
2. Das Reh (Schulterhöhe I m).
Das Reh nährt sich von allem, was der Wald bietet: von Blättern und
Rnofpen der Bäume und Sträucher, von Gräsern, Eicheln, Bucheckern usw. (verdauungs-
breite Kronen und stumpf¬
höckerige Rauflächen, und sie
sind ferner sehr groß und
in großer Anzahl vorhanden,
oben und unten jederseits sechs.
— Da diese Zähne nur in großen
Kiefern Platz finden können, be¬
sitzt das Rind einen lang¬
gestreckten Kopf. Dolchartige
Eckzähne, wie sie die Raub¬
tiere haben, fehlen dem Rinde
(warum?).
b) Die grob gekaute Nah¬
rung gelangt durch die Speise¬
röhre (8.) in den ersten, sehr
großen (Pansen, R) und sodann
in den zweiten, kleineren Abschnitt