Full text: Realienbuch (Teil 1)

16 
Naturgeschichte. 
III 
a) Dies geschieht durch die Backenzähne, die sich mit Mühlsteinen vergleichen 
lassen. Indem sich nämlich der Unterkiefer fortgesetzt von einer Seite zur 
andern bewegt, wird die Nahrung zwischen ihnen zerrieben. Sie haben daher auch 
des Magens (Netzmagen, N.). Nachdem sie hier aufgeweicht ist, steigt sie, zu kleinen 
Ballen geformt, in das Maul zurück, hier wird sie nochmals gekaut (Wiederkäuer!). 
Darauf wird sie wieder verschluckt und gelangt durch eine Rinne (R.) in die dritte 
Abteilung des Magens (Blättermagen, R). Erst im letzten Abschnitte (Labmagen, R) 
erfolgt die eigentliche Verdauung. 
2. Dar Rind und seine feinde, a) Durch den scharfen Geruch entdeckt das 
Rind feine schlimmsten feinde, die Giftpflanzen. — Die großen Augen blicken blöde 
in die Welt, und trotz der beweglichen, tütenförmigen Ohrmuscheln hat das Rind 
kein scharfes Gehör. 
b) Die Fliegen, von denen es gepeinigt wird, vertreibt es besonders mit Hilfe 
feines Fliegenwedels, des langen Schwanzes. 
o) Als Waffe dienen dem Rinde die Hörner. Sie sind hohl und umschließen 
wie Scheiden je einen großen Rnochenzapfen. 
Nächst dem Rinde sind Schaf und Ziege die wichtigsten Haustiere unter den Wieder¬ 
käuern. (Beschreibe sie und gib an, welchen Nutzen sie uns gewähren!) Die Stammeltern 
beider waren Felsenbewohner. Daher sind sie auch vortreffliche Kletterer. — Die Gemse ist 
eine Bewohnerin der europäischen Hochgebirge. Felsen, die für den Menschen unersteiglich 
sind, nimmt sie wie im Fluge, hierzu wird sie durch den kurzen, gedrungenen Leib, die 
langen, starken Beine und die dicken, weit spreizbaren Hufe befähigt, die zudem an der Unter- 
fläche ausgehöhlt sind und scharf schneidende Ränder haben. In den nach hinten gebogenen, 
spitzen hörnern besitzen beide Geschlechter eine wirksame Waffe gegen Feinde. Das braune 
und dünne Sommerkleid geht mit Eintritt kalter Witterung in einen schwarzen, dichten und 
langhaarigen Winterrock über (Bedeutung?). 
2. Das Reh (Schulterhöhe I m). 
Das Reh nährt sich von allem, was der Wald bietet: von Blättern und 
Rnofpen der Bäume und Sträucher, von Gräsern, Eicheln, Bucheckern usw. (verdauungs- 
breite Kronen und stumpf¬ 
höckerige Rauflächen, und sie 
sind ferner sehr groß und 
in großer Anzahl vorhanden, 
oben und unten jederseits sechs. 
— Da diese Zähne nur in großen 
Kiefern Platz finden können, be¬ 
sitzt das Rind einen lang¬ 
gestreckten Kopf. Dolchartige 
Eckzähne, wie sie die Raub¬ 
tiere haben, fehlen dem Rinde 
(warum?). 
b) Die grob gekaute Nah¬ 
rung gelangt durch die Speise¬ 
röhre (8.) in den ersten, sehr 
großen (Pansen, R) und sodann 
in den zweiten, kleineren Abschnitt
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.