II. Geographie 
von Heinrich Kerp, Kgl. Kreisschulinspektor. 
Einleitung. 
Die erdkundlichen Grundbegriffe. 
a) Gewässer. 
Es gibt fließende und stillstehende Gewässer. 
Die fließenden Gewässer heißen entweder Bach oder Fluß oder Strom. 
Der Bach ist ein sehr kleines fließendes Gewässer. 
Wenn mehrere Bäche ihr Wasser vereinigen, so bilden sie einen Fluß. 
Der Fluß ist also breiter, tiefer und wasserreicher als der Bach. 
Die Flüsse fließen zu einem Strome zusammen. Der Strom ist also 
noch breiter und wasserreicher als der Fluß. 
Die Bäche fließen in den Fluß, die Flüsse in den Strom, die Ströme 
in das Meer. 
Fließen zwei Flüsse zusammen, so nennt man den größeren Haupt¬ 
fluß, den kleineren Nebenfluß, die kleinen Büche aber Zuflüsse. 
Wo der Fluß als kleiner Bach anfängt zu fließen, wo er entspringt, 
dort ist seine Quelle; denn bei manchen Flüssen quillt dort das Wasser 
aus der Erde hervor. Die Quelle ist eigentlich das Ende einer weitver¬ 
zweigten unterirdischen Wasserader. 
Das Ende des Flusses, da wo er in ein andres Gewässer fließt, heißt 
seine Mündung. 
Die Vertiefung oder Rinne, durch die das Wasser fließt, also die Flu߬ 
oder Stromrinne, nennt man das Bett des Flusses. 
Wenn ein Fluß sich teilt, bald darauf aber sein Wasser wieder vereinigt, 
so entsteht eine Insel; diese ist also ein Stück Land, das rings von Wasser 
umgeben ist. 
Das Flußbett wird von den Ufern eingefaßt. Das Ufer, das wir zur 
rechten Hand haben, wenn wir nach der Mündung hinsehen, heißt rechtes 
Ufer und das zur linken Hand linkes Ufer. 
An den Flußkrümmungen sind die beiden Ufer meist nicht gleich gebaut; 
das äußere Ufer ist gewöhnlich hoch, das innere dagegen flach. 
Der Fluß fließt dorthin, wohin das Land tiefer wird. Seine Quelle 
liegt immer höher als die Miindung. Alle Punkte auf die Quelle zu liegen 
oberhalb, alle Punkte auf die Mündung zu liegen unterhalb. 
Die stehenden Gewässer sind Weiher oder Teich, See und Meer. 
Weiher oder Teich nennt man ein kleines, stehendes Gewässer, das 
gewöhnlich in einer Ortschaft oder deren Nähe liegt und meistens von 
Menschenhand angelegt worden, zuweilen auch von selbst entstanden ist. 
Weiher oder Teiche haben meist keinen Abfluß. 
Hirts neues Realienbuch. Geographie. Kl. A. 
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