Geographie. l 
Spitze eine Höhe von 2660m. Der bogenförmigen Anordnung der Gebirgs— 
züge entsprechend, haben die Flüsse auch einen bogenförmigen Lauf, be— 
sonders die Waag. Nach S. strahlen die Westkarpaten breit aus. 
Die Ostkarpaten bilden einen fast ungegliederten Gebirgswall von 
1000 —1200 m Durchschnittshöhe, der nach SO. gerichtet ist. Wegen ihres 
reichen Waldschmucks werden sie auch Waldkarpaten genannt. 
Die Südkarpaten sind wieder vielgestaltiger. Sie umrahmen das 
400 600 m hoch gelegene Hochland von Siebenbürgen. Namentlich 
dessen Südrand wird von einem mächtigen, mauerartig aufsteigenden Kamm— 
gebirge, den Transsilvanischen Alpen, gebildet. Diese erheben sich im 
Negoi bis zu 2560 m, senken sich aber im Roten Turm-Paß bis zu 350 m. 
Der Alutaoder Alt, der Siebenbürgen entwässert, fließt durch diese Lücke ab. 
Die Karpatenländer besitzen außer großen Wäldern auch einen bedeuten— 
den Reichtum an Bodenschätzen. Die West- und die Südkarpaten sind 
reich an Eisen; auch gold- und silberhaltige Erze werden gewonnen. Der 
Hauptreichtum der Karpaten besteht aber in riesigen Salzlagern. Diese 
werden in Siebenbürgen und auf der Nordseite des Karpatenzuges abgebaut 
(Steinsalzwerk Wieliczka, spr. wjelitschka). Der Nordost- und Ostrand der Kar— 
paten liefert ferner viel Erdöl, also Petroleum, und Erdwachs. Das Hoch— 
land von Siebenbürgen dient vorwiegend dem Ackerbau und der Vieh— 
zucht. Statt Mais und Weizen wird aber hauptsächlich Roggen angebaut. 
Wein gedeiht nur noch in den westlichen Tälern. 
Staatenbildung. Die Landschaft bildet zusammen mit dem östlichen Alpen— 
gebiete die Doppelmonarchie Osterreich-Ungarn. Dieselbe zerfällt in das 
Kaiserreich Osterreich und das Königreich Ungarn, die ziemlich selbständig 
nebeneinander stehen. Der ganze Staat hat einen Flächeninhalt von 675000 qkm, 
ist asso um 4größer als das Deutsche Reich und zählt 49 Mill. E. (Bosnien 
und Herzegowina mitgerechnet.) 
Städte. Die Hauptstadt Osterreichs ist Wien (2 Mill. E.). Da die Stadt 
an der Donau den Handelsverkehr zwischen West- und Osteuropa und zwischen den 
südlichen und nördlichen Ländern vermittelt, wurde sie ein bedeutender Handels- und 
Industrieort. Andre bedeutende Städte in der österreichischen Reichshälfte sind Prag 
(mit den Vororten 520000 E.), Brünn (110000 E.), Graz (140 000 E.), die in 
Galizien gelegenen Städte Krakau (75000 E.) und Lemberg (160000 E.) und 
der Ausfuhrhafen Triest (190000 E.) am Mriatischen Meere. 
Die Hauptstadt von Ungarn ist Budapest (950000 E.), das an der Donau 
ebenfalls eine günstige Lage hat und in jüngster Zeit zu einer sehr glanzvollen Stadt 
erblüht ist. Von andern Städten in der ungarischen Reichshälfle seien noch Preß— 
burg (über 50000 E.), die alte ungarische Krönungsstadt, Szegedin (pr. ßegedin, 
92000 E.), Debreczin (spr. dèbrezen, 75000 E.), Agram (60000 E.), die Haupt— 
stadt von Slawonien, die siebenbürgischen Städte Kronstadt, Hermannstadt und 
Klausenburg und am Wriatischen Meere die Hafenstadt Fiume genannt. 
Volksstämme. Die Bevölkerung Osterreich-Ungarns bildet ein buntes 
Völkergemisch. In der österreichischen Reichshälfte steht den Deutschen, 
die besonders die Apenländer, das Vonaugebiet und den NW. und NO. Böhmens 
bewohnen, eine an Zahl stärkere sla Bevölkerung gegenüber. Letztere setzt 
sich besonders aus den Tschechen in Böhmen und Mähren und den Polen und
	        
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