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Die Schweiz. — Die Donau 
§8 64-65. 
weiche von Mitteigebirgen kommen in be;ug ans Wasserreichtum im Sommer! 8. Wo¬ 
durch unterscheiden sich die Alpen von andern Hochgebirgen? 9. Vergieiche die Mün¬ 
dungen der Ätpenströme miteinander! 10. Weiche Aipenpässe haben schon seit aiter Leit 
Bedeutung? 11. Beweise, das; der St. Gotthard ein Gebirgsknoten ist! 12. Vergieiche 
Zt. Gotthard und Fichteigebirge! 13. Weiche Flüsse kommen vom St. Gotthard? 
§ 64. a. Die Schweiz (so groß wie Schlesien, über 3 y4 Mill. E.) ist ein 
Gebirgs- und Hochland. Den S. und O. füllen Alpenketten. Im N.W. 
zieht sich vom Rhone bis zum Rhein der Schweizer Jura, ein Kalkgebirge, 
hin. Zwischen diesem und den Alpen liegt die fruchtbare Schweizer Hoch- 
ebene (540 m hoch). Die Schweiz wird bewässert vom Rhein und dessen 
Nebenflüssen (Aare mit Reuß), dem Rhone, dem Inn unb dem Tessin. 
Diese Bergflüsse haben große Seen gebildet, in denen sich ihr Wasser vom 
Geröll reinigt. Die bekanntesten sind: der Genfer, Neuen bürg er, Brien¬ 
zer, Thuner, Vierwaldstätter, Züricher und Bodensee. Die Schweiz 
eignet sich vorzüglich für die Viehzucht. Schweizer Butter und Käse (be¬ 
sonders Emmentaler) sind berühmt. Trotz des Mangels an Rohstoffen steht 
die gewerbliche Tätigkeit auf hoher Stufe. In der Ostschweiz wird besonders 
Baumwolle, in Zürich und Basel Seide verarbeitet; in Genf, Neuenburg 
und in den Dörfern des Jura blüht die Fabrikation von Uhren und Schmuck- 
sachen, und im Berner Oberlande ist die Holzschnitzerei hoch entwickelt. 
Ein großer Fremdenverkehr bringt dem Lande reiche Einnahmen. 
Fast 3/4 der Bewohner sind Deutsche; sie bewohnen den nördl. Teil. Im S.W. 
wohnen Franzosen, im S. Italiener. 3/s sind Protestanten, sie bewohnen vorzugsweise 
die Ebene; 2/5 sind Katholiken. — Die Schweiz ist ein Bundesstaat von 25 Kantonen. 
Die ausübende Gewalt hat ein Bundesrat mit cineni Präsidenten an der Spitze. Die 
gesetzgebende Gewalt hat die Bundesversammlung. Die weniger wichtigen Angelegenheiten 
besorgt jeder Kanton selbständig. Ein stehendes Heer hat die Schweiz nicht. Die kriegs¬ 
tüchtigen Männer werden nur auf kurze Zeit zur militärischen Ausbildung und später zu 
Übungen einberufen. — Die Schweizer sind kräftig, behend und tapfer, haben einen bie¬ 
deren Sinn, ein frommes Gemüt, einfache Sitten und zeigen Liebe zur Freiheit. Wenn 
man bedenkt, daß in den Gebirgsgegenden nur die Täler bewohnbar sind, so muß man 
die Schweiz übervölkert nennen. Daher wandern so viele Schweizer aus, trotzdem sie ihre 
Heimat lieb haben. 
Bern, Bundesstadt, 65 000 E., Universität. Gens, 100 000 E., Uhrenfabrikation; 
wegen der herrlichen Lage und des milden Klimas der immerwährende Sammelpunkt von 
Fremden. Lausanne slößanns, herrliche Lage. Neuenburg, am gleichnamigen See. 
Basel, 110000 E., Handel, Universität. Schaffhausen, Rheinfall. St. Gallen, früher 
Kloster, von St. Gallus gegründet. Zürich, 150000 E-, Universität. Luzern, Handel. 
Pfäfers, Badeort mit der schauerlichen Tannnaschlucht; Quelle jetzt nach Ragaz geleitet. 
Leukerbad, am Südfuße des Gemmi, berühmte heiße Bäder. Jnterlaken, Hauptsam¬ 
melpunkt der Alpenreisenden. 
b. Das Aürstentum Liechtenstein, am oberen Rhein, südlich vom 
Bodensee mit dem Hauptorte Vaduz (vadüz). 
§65. Die Donau kommt vom Schwarzwalde, wird bei Ulm schiff¬ 
bar und erreicht bei Regensburg ihren nördlichsten Punkt. Das Stück 
zwischen Linz und Wien ist der schönste Teil des ganzen Stromes. Zwei¬ 
mal (bei Grein und Krems) muß er sich auf dieser Strecke einengen und 
durch die Felsen hindurch arbeiten. Da, wo er durch ebenes Land fließt
	        
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