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Brandenburgs) - preußisch deutsche
A. Die Negierung der Fürsten unter Mitwirkung
der Stände.
I. Die Vorgeschichte der Mark bis 1134.
Wendenstämme östlich und westlich von der Elbe. Die
heutige Mark Brandenburg ist das Stammland des preußischen Staa¬
tes; sie wurde ursprünglich von Germanen bewohnt. Diese verließen
in der Zeit der großen Völkerwanderung ihre Heimat; slawische Stämme
rückten aus den! Osten heran und nahmen das srei gewordene Land
in Besitz. Jahrhunderte bewohnten nun die Wenden das Land bis
zur Elbe hin. Von diesen saßen die Abotriten im heutigen Mecklen¬
burg und Holstein, die Milzen oder Lutizen in Vorpommern und in
Brandenburg, die Sorben zwischen Saale und Bober.
Kämpfe zwischen Deutschen und Wenden. Heinrich I.
gründet die N o r d m a r k. Die Wenden waren ein kriegerisches
Volk und fielen häufig in das benachbarte Sachsenland ein. Karl
der Große hatte nach der Bekehrung der Sachsen die Witzen und auch
die Sorben unterworfen; aber unter seinen schwachen Nachfolgern
machten sich diese Stämme wieder frei. Erst unter Heinrich I. gingen
die Deutschen wieder zum Angriff über. Mitten im Winter 928 er¬
oberte Heinrich Brennabor, die Hauptseste der Heveller. Durch den
blutigen Sieg bei Lenzen unterdrückte er einen allgemeinen Slawen^
ausstand. Zum Schutze gegen die Wenden gründete Heinrich l. am
linken Ufer der Elbe eine Markgrasschaft. An wichtigen Stellen wur¬
den Burgen gebaut und in diese Besatzungen gelegt. Unter Otto dem
Großen erhielt der eine Teil dieser Markgrafschast den Namen Nordmark.
Otto der Große gründet Bistümer im Wenden-
lande. Heinrichs Nachfolger Otto der Große unterwarf das Wenden-
land bis zur Oder. Dann ließ er den Wenden das Christentum pre¬
digen; er gründete die Bistümer Havelberg und Brandenburg und
unterstellte sie dem neugegründeten Erzbistum Magdeburg. Ueber die
Nordmark setzte er den Markgrafen Gero, der die Wenden mit starker
Hand niederhielt. — Unter den Nachfolgern Ottos des Großen er¬
rangen die Slawen in einen! blutigen Ausstande ihre Freiheit, zer¬
störten die Bistüiner und ermordeten die christlichen Priester. Es war
schlimm bestellt um das Deutschtum in der Mark. Da kam zur rechten
Zeit ein Retter: Albrecht, Gras von Ballenstedt.