Full text: Lesebuch für Volksschulen

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unterscheidet man eine äußere, glänzende und eine innere,knochenartige 
Masse. Den glänzenden Ueberzug nennt man Schmelz. Ist der Schmelz 
verletzt, so wird der Zahn krank (hohl). Aus der Beschaffenheit der Zähne sieht 
man deutlich genug, daß der Hund eigentlich auf Fleischnahrung angewiesen ist 
und zu den Raubthieren gerechnet werden muß. Aber der Mensch hat sich aus 
diesem gefährlichen Raubthiere einen folgsamen Gehülfen erzogen, der längst 
seine ursprüngliche Natur abgelegt hat. Der Hund scheint jetzt so sehr zum 
Menschen zu gehören, daß er sich auch in der Nahrung nach ihm richtet. Die 
Augen sind sehr lebhaft und geben dem Hunde ein recht kluges Ansehen. Die 
Ohren sind meist lappig und überhängend; selten stehen sie aufrecht. Der Hals 
ist von mäßiger Länge und ziemlich stark; die Brust gedrungen. Der Körper 
ist schlank und gestreckt. Der Schwanz erreicht etwa .den 3. Theil der Körper¬ 
länge, ist nach oben gerichtet und meist links gekrümmt. Die Vorderfüße des 
Hundes haben 5, die Hinterfüße 4 Zehen mit stumpfen, unbeweglichen Krallen. 
Die Sohle ist nackt. Beim Gehen berühren nur die Zehenspitzen die Erde, 
was zur Leichtigkeit seines Ganges mit beiträgt. 
Der Hund ist der treueste Gefährte des Menschen und ist ihm über die 
ganze Erde gefolgt. Man schätzt ihn wegen seiner Treue gegen den Herrs und 
wegen seiner Gelehrigkeit. Keins unserer einheimischen Hausthiere versteht den 
Menschen, seine Sprache wie seinen Blick, so vollkommen wie der Hund. Man 
kann ihn darum zu mancherlei Dienstleistungen erziehen und zu den verschieden¬ 
sten Kunststücken abrichten. Geruch und Gehör sind scharf, aber das Gesicht ist 
schwach. Sein Gedächtniß ist treu, wie er selbst ein wahres Muster von Treue 
ist. Auf seine Wachsamkeit kann man sich in der Regel besser verlassen, als 
auf einen menschlichen Wächter. Sehr gefährlich aber wird der Hund für 
Menschen und Thiere, wenn er von der Tollwuth befallen wird. 
Zu der Familie der Hunde gehören auch der Fuchs, der Wolf, der 
Schakal und die Hyäne. 
1. Welche Hundearten kennst du? 2. Bei welcher Art ist der Kopf a. am 
meisten, b. am wenigsten zugespitzt? 3. Wobei bedient sich der Mensch der 
Dienste des Hundes? 4. Welche sind die gelehrigsten Hunde? 5. Was ist ein 
Reißzahn? 6. Was ist ein vollständiges? em unvollständiges Gebiß? 7. Welche 
Thiere nennt man Raubthiere? 8. Nenne dir bekannte Raubthiere! 9. Suche am 
Beine des Hundes auf: Oberschenkel, Unterschenkel. Fuß,Zehen,Sohle,Fersengelenk! 
7. Der Fuchs. 
Der Fuchs gehört, wie 
sein Vetter Wolf, zum Hunde- 
geschlecht. Aber von der be¬ 
währten Treue des Hundes ist 
bei ihm keine Spur zu ent¬ 
decken; vielmehr ist er ein ranb¬ 
undmordsüchtiger Geselle. Sieht 
der Hund treu und ehrlich älsßMWM 
drein mit seinem klugen Auge, 
so leuchtet dagegen aus 
graugrünen Auge des Fuchses 
List und Schlauheit. Zuweilen 
sann der Schelm unschuldig wie ein Lamm, dann aber auch wieder 
mordlustig wie ein Tiger blicken. Sein Kopf ist breit und fällt 
allmählich zu der spitzen Schnauze ab. Das weitgespaltene Maul ent¬ 
hält 2 geschlossene Reihen scharfer Zähne, mit denen er gewaltige Bisse 
versetzen kann. Sein Kleid ist gelbbraun, in's Röthliche schimmernd, 
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