Full text: Der Deutsche Kinderfreund

X. Merkwürdige Naturerscheinungen. 191 
der Mond, ihr Licht von der Sonne erhalten, und also finster 
werden müssen, wenn ihnen dies Licht entzogen wird, so ist'S 
natürlich, daß der Mond vor unsern Augen verdunkelt da¬ 
steht, wenn die Erde bei ihrer Umwälzung um die Sonne 
in grader Linie zwischen ihn und die Sonne getreten ist; 
denn nun wirft die Erde ihren Schatten auf den Mond, 
und verursacht dadurch eine Mond finstern iß. Ist nun 
der Fall umgekehrt; daß nämlich der Mond zwischen die 
Sonne und unsere Erde getreten ist, so wird zwar die Erde 
nicht ganz dadurch verdunkelt, da der Mond kleiner als die 
Erde ist; aber der Mond entzieht uns dann doch größten 
Theils ben Anblick der Sonnenscheibe, so daß eS uns 
scheint, als sei die Sonne zum Theil verfinstert, und darum 
nennen wir diese Erscheinung eine Sonnenfinsterniß. 
Diese Benennung ist also eben so wenig richtig und pas¬ 
send, als der Ausdruck: die Sonne geht auf, und geht 
unter; denn die Sonne wird ja bei einer sogenannten Son- 
nenfinftemiß nicht wirklich verfinstert, sondem nur durch 
die Mondscheibe verdeckt, und so zum Theil unseren Au¬ 
gen entzogen. Da nun in diesem Falle der Mond den grö߬ 
ten Theil der Sonnenstrahlen auffängt, so wird es bei 
Sonnenfinstemissen bisweilen so dunkel, daß die Steme am 
Himmel zu sehen sind, und es aussieht, als ob es Nacht 
werden wollte. 
X. 
Merkwürdige Natur - Erscheinungen. 
^L>ie Luft, welche unsere Erde von allen Seiten umgiebt, 
sammt den Dünsten, welche sie enthält, wird die Atmo¬ 
sphäre oder der Lustkreis genannt. Je höher man, z. B. 
aus hohen Bergen, in diesem Luftkreise hinaufsteigt, desto 
dünner wird die Luft unb desto weniger drückt sie. Da¬ 
her kommt es, daß die Bergbewohner stärker und fröhlicher 
sind, als die Bewohner der Thäler. 
Alle Dünste und Dämpfe, welche beständig von der 
Erde und allen Dingen auf der Erde aufsteigen, sammeln 
sich in der Atmosphäre, und indem sie sich verbinden, ent-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.