der Aufmerksamkeit und des Nachdenkens. 9
bekommen haben. August, Louise, Lotte! habt ihr in der
Schule auch schon Schläge erhalten?
Kinder. Noch nie, Vater.
Vater. Hörst du nun wol, mein lieber Karl, nur
träge, unartige und ungehorsame Kinder erhalten
Strafe in der Schule, aber nicht die artigen und flei¬
ßigen. — Will also Karl einst vor Strafe in der Schule
sicher sein, was braucht denn nur von ihm zu geschehen?
Lotte. Karl braucht nur artig und fleißig zu sein.
Vater. Sieh, Karl, und das wirst du doch gewiss
auch sein, wenn du erst zur Schule gehst, nicht wahr?
Karl. Ja, Vater, lass mich nur bald hin nach der Schule.
Vater. Das ist recht, mein Söhnchen!
Wir sprachen vorhin davon, was den Kindern in der
Schule gelehrt wird. Und ihr habt daraus gesehen, meine
lieben Kinder! wenn keine Schulen wären, so würden viele
Menschen nicht lesen, rechnen, schreiben, nicht singen und
nicht beten können, nichts von Gott und wenig von der
Welt wissen) und würden daher solche Menschen nicht viel
besser, als wilde Menschen sein.
August. Es ist doch sehr gut, dass Schulen sind!
Vater. Das wollt'ich meinen. Die Schulen ha¬
ben sehr großen Nutzen für die Menschen. — Es
ist daher auch sehr billig, dass die Kinder die Schulen ehren
und achten und dieses auf alle Weise zu zeigen suchen. Sie
müssen deshalb recht pünktlich hingehen zur Schule, damit
sie durch zu spätes Kommen in derselben nicht stören.
Lotte. Auch müssen die Kinder sich ordentlich wa¬
schen, kämmen und reine Kleider anziehen, wenn
sie zur Schule gehen. —
Louise. Und auch ihre nöthigen Bücher und andere
Schulsachen nicht vergessen. —
Vater. Ei, ei! Was ihr schon wisst!
Louise. Ja. (Leise.) Sag's nur nicht Mutter, wie
oft du uns erinnert hast!
Vater. Ah, ich merke es wohl. Hast du nichts von
den Ermahnungen der Mutter behalten, August?
August. O ja; die Kinder sollen auch anständig
in der Schule sein.
Vater. Das heißt: sie sollen keine hässliche Mienen
machen, sich nicht auf die Bank oder den Tisch legen, den
Kopf nicht stützen, Tische und Bänke nicht zerschneiden,