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Karren die Gänge entlang, laden die losgelassenen Stücke ans
und schaffen sie dahin, wo sie in die Höhe gewunden werden.
Die herausgeschafften Erzstücke werden zuerst von dem Erd¬
reich gereinigt und dann durch große Hammerwerke in kleine
Stücke geschlagen. Endlich bringt man sie in die Schmelzöfen.
Das Erz wird in diesen großen Behältern aufgeschichtet, doch so,
daß die Feuerflammen, welche Tage lang unterhalten werden,
überall hindurchschlagen können. Bald gerät das Erz in glühen¬
den Zustand; das reine Metall sondert sich von den Schlacken
und fließt heraus aus dem Ofen.' In besonderen Formen wird
es von den Arbeitern aufgefangen. Wenn es erkaltet ist, nimmt
man es heraus und versendet es an die Kaufleute, welche mit
dem rohen Metall Handel treiben.
108. Oer Bergmönch.
Zwei Bergleute arbeiteten immer gemeinschaftlich. Einst¬
mals, als sie an ihren unterirdischen Arbeitsplatz kamen, sahen
sie, dass sie nicht genug Öl zu einer Arbeitszeit, in der Berg¬
mannssprache Schicht genannt, auf den Lampen hatten. „Was
fangen wir da an?“ sprachen sie mit einander, „geht uns das
Öl aus, so dass wir im Dunkeln zu Tag fahren müssen, sind
wir gewiss unglücklich, da der Schacht ohnehin schon gefährlich
ist. Fahren wir aber jetzt gleich aus, um von Haus Öl zu holen,
so straft uns der Steiger, und das mit Lust; denn er ist uns
nicht gut.“ Wie sie also besorgt standen, sahen sie ganz fern
ein Licht, das ihnen entgegen kam. Anfangs freuten sie sich;
als es aber näher kam, erschraken sie gewaltig; denn ein riesen¬
grosser Mann ging, ganz gebückt, in dem Stollen herauf. Er
hatte eine grosse Kappe auf dem Kopfe und war wie ein Mönch
angethan; in der Hand aber trug er ein mächtiges Grubenlicht.
Als er bis zu den beiden, die in Angst still dastanden, ge¬
schritten war, richtete er sich auf und sprach: „Fürchtet euch
nicht, ich will euch kein Leid anthun, vielmehr Gutes,“ nahm
ihre Lampe und schüttete Öl von seiner Lampe darauf. Dann
aber ergriff er ihr Arbeitsgeschirr und arbeitete ihnen in einer
Stunde mehr, als sie selbst in der ganzen Woche bei allem Fleiss
herausgearbeitet hätten. Nun sprach er: „Sagt’s keinem Men¬
schen, dass ihr mich gesehen habt,“ und schlug zuletzt mit der
Faust links an die Seitenwand. Sie that sich auseinander, und
die Bergleute erblickten eine lange Strecke ganz von Gold und
Silber schimmernd. Erstaunt schauten sie eine kleine Weile
hin; aber plötzlich war alles wieder verschwunden. Hätten sie
rasch ihre Hacke oder sonst irgend einen Teil ihres Geschirrs