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Flöha Oederan, westlich Waldkirchen, Zöblitz, Marienberg; an der Zschopau
auswärts Schloß Augustusburg mit Schellenberg, Zschopau, Wolkenstein,
Wiesenbad, Schlettau; östlich der Zschopau Ober- und Unterwiesenthal,
Jöhstadt, Buchholz, Annaberg (15000 Einw.), Hauptort der Spitzenklöppelei;
westlich der Zschopau Scheibenberg, Elterlein, Grünhain, Geyer, Ehren-
friedersdors, Thum, Zwönitz, Stollberg mit Schloß Hoheneck an der Würsch¬
nitz. An der Zwickauer Mulde von Zwickau aufwärts liegt Schloß Stein, in dessen
Nähe die Prinzenhöhle sich befindet, Aue; östlich derselben Wildenfels, Harten¬
stein, Lößnitz, Schwarzenb erg, Johanngeorgen st adt, Eibenstock, Karls¬
feld. Westlich der Zwickauer Mulde liegen Kirchberg, Schneeberg, Neustädtel.
An der Göltzsch liegt Lengenfeld, Auerbach, Falkenstein, östlich derselben
Reichenbach (24500 Einw.), Mylau, westlich Netzschkau, Treuen, Schöneck;
an der weißen Elster Elsterberg, Plauen (55 000 Einw.), Hauptstadt des Vogt¬
landes, Oelsnitz, Adorf, Elster; östlich der Elster Markneukirchen, Klingen¬
thal, Zwota, westlich Mühltroff, Pausa, Mehltheuer.
§ 6. Herzogtum Sachsen-Altenburg, 24 ^Meilen oder 1322 qkm groß und
170 864 Einw., zerfällt in 2 getrennte Gebietsteile, in den Ost- oder Altenburgischen
Kreis und den West- oder Saal-Eisenbergischen Kreis. Der erstere grenzt an das
Königreich Sachsen, die preußische Provinz Sachsen und an das Fürstentum
Reuß-Gera, der andere an das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, Herzog¬
tum Sachsen-Meiningen, Großherzogtum Sachsen-Weimar, Reuß-Gera
und preußische Provinz Sachsen. Der Ostkreis hat ebenen Boden und gehört
zu den fruchtbarsten Gegenden; der Westkreis ist gebirgig und reich an Waldungen.
Der Hauptfluß des Ostkreises ist die Pleiße, welche links die Sprotte aufnimmt.
Im Westkreis ist die Saale mit den Nebenflüssen Orla und Roda. Im Ostkreis
leben circa 20 000 Wenden, die durch eigne Tracht und Sitte, sowie durch muster¬
haften Betrieb der Ökonomie sich auszeichnen. Die Bewohner sind wohlhabend und
meist der Landwirtschaft zugethan. Obstbau findet sich namentlich im Saalthal, Ge¬
müsebau im Ostkreis, Bergbau auf Braunkohlen und Torf ebendaselbst; Porzellan¬
industrie in Eisenberg, Kahla, Uhlstädt; Glasfabrikation in Altenburg; Steinknöpfe
in Schmölln; ebenso blüht Spinnerei, Weberei, Strumpfwirkerei, Holzindustrie im
Ostkreis. Die Haupt- und Residenzstadt ist Altenburg unweit der Pleiße (33 500
Einw.). Das durch den Prinzenraub 1455 geschichtlich merkwürdige Schloß liegt
auf steilem Felsen. Unter den Kirchen ist die Schloß-, Bartholomäi- und Brüder¬
kirche, die roten Spitzen, Reste der von Kaiser Barbarossa gegründeten Augustiner¬
kirche, berühmt. Altenburg hat ein Gymnasium, Realgymnasium, Lehrerseminar,
bedeutenden Handel in Getreide, Garnen. An der Sprotte und der Gößnitz-Geraer
Eisenbahn liegt Schmölln mit Wollwarensabrikation, an der Eisenbahn nach Gera
Ronneburg mit Schloß, mechanischer Weberei, Cigarrenfabr., Schuhmacherei und
einem Mineralbad mit jodhaltigem Eisenwasser. Im Westkreis ist Eisenberg die
Hauptstadt mit schönem Schloß, einem Gymnasium. An der Roda, einem Nebenflüsse
der Saale, liegt Roda mit einem herzoglichen Schloß, einer Irrenanstalt und schönen
Klosterruinen. An der Saale merken wir uns Kahla, in dessen Nähe die Bergveste
Leuchtenburg liegt, und Orlamünde auf hohem Felsen mit großen Schloßruinen.
§ 7. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach ist 66 OMeilen oder
3595 qkm groß und hat 314 000 Einw. Es teilt sich in die 3 Kreise Weimar,
Eisenach und Neustadt. Das Land wird vom Thüringer Wald durchzogen; im Süden
des Eisenacher Kreises ist das Rhöngebirge. Der höchste Berg des Großherzogtums
ist der Gickelhahn (861 m) in der Enklave Ilmenau, andere Berge sind: der Wart¬
burgberg (413 m), die hohe Sonne (435 m), die hohe Bogelhaid (725 m),
der Glöckner (674 m). Die Hauptflüsse sind die Saale im östlichen Teile des