Full text: Württembergisches Realienbuch

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3. Bevölkerung, Handel und Verkehr- Die Schwarzwälder, in 
Württemberg etwa 100000, sind genügsame, biedere Leute. Feldbau 
können sie nur wenig betreiben; die Sommer sind kurz und die Winter 
sehr schneereich und rauh. Um so mehr Beschäftigung bietet ihnen der 
Wald mit seinem Holz- und Beerenreichtum. Die Tannen werden gefällt, 
geschält, zersägt und zerspalten; die schönsten Stämme führt man in Flößen 
oder auf der Bahn dem Rheine zu. Der Köhler brennt Kohlen; aus dem 
Harz gewinnt man Pech und Kienruß. Die Holzschnitzer fertigen Haus¬ 
geräte, Schmncksachen, auch zierliche Gehäuse zu Wanduhren. 
Schwarzwaldtal. 
Nach Hörles „Geographischen Charakterbildern" (Verlag von Holland und Josenhansh 
In Schramberg werden Uhren, Gefäße aus Steingut sowie Hüte 
und andere feine Arbeiten aus Stroh hergestellt. In Nagold und Calw 
finden sich Gerbereien, Färbereien, Tuch- und Teppichfabriken; ersteres hat 
auch ein Lehrerseminar mit Taubstummenanstalt. Das Kloster Hirsau 
wurde 1692 von den Franzosen zerstört (Gedicht: Die Ulme zu Hirsau). 
Zavelstein ist die kleinste Stadt in Württemberg mit 300 Einwohnern. 
Neuenbürg, das Sichel- und Sensenfabriken besitzt, und Freudenstadt 
treiben Holzhandel.
	        
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