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Könige Israels. ^ Auch Herodes der Große wohnte hier sehr gern, geschätzt und 
geliebt von den Samaritern. Die alte Hauptstadt war Sichern, wo Josua die 
letzten Reden an das Volk hielt, wo Rehabeam den folgenschweren Reichstag ab¬ 
hielt, welcher die Teilung des Reichs herbeiführte. Aus Sichern war die Sama¬ 
riterin, mit welcher Jesus redete. — Heute heißt die Stadt Nabulus und ist die 
größte Stadt Samariens, mit 13000 Einw. Ihre schöne Lage ist von Alters her- 
berühmt. 
3. Die Samariter. Als Salmanasser dem Zehnstämmereich ein 
Ende machte und Israel wegführte nach Assyrien (722), siedelte er Euphrat¬ 
stämme in dem verödeten Gebiet an. Diese heidnischen Kolonisten ver¬ 
mischten sich in Samaria mit den zurückgebliebenen Resten der jüdischen 
Bevölkerung und nahmen auch deren Jehovah-Religion an. So entstand das 
Völkchen der Samariter. Die Juden wollten aber nach ihrer Rückkehr 
aus der babylonischen Gefangenschaft die Gleichberechtigung der Samariter 
nicht anerkennen, wiesen ihre Hilfe beim Tempelbau schroff ab und wollten 
keine Gemeinschaft mit ihnen haben. So entwickelte sich eine heftige Feind¬ 
schaft zwischen den beiden Stämmen. Die Samariter pflegten selbständig 
in ihren Synagogen und Häusern die Religion Jehovah's und errichteten 
einen Tempel auf dem Berge Garizim. Ihr Religionsbuch waren lediglich 
die fünf Bücher Mose, während sie die in der Gefangenschaft und später- 
gesammelten Schriften als jüdisches Machwerk verdammten. Den Juden 
zum Trotz nannten sie sich die echten Söhne der Erzväter. 
Freilich nahmen sie es weder mit ihrer Religion noch mit ihrem Volkstum 
sehr genau. Sobald es die Not erforderte oder es ihnen Vorteile brachte, wollten 
sie bald als Phönizier, bald als Meder oder Perser, bald als Juden gelten und 
nannten ihren Gott bald mit jüdischen, bald mit heidnischen Namen. Der Han¬ 
delsverkehr nach der Küste brachte sie mit den verschiedensten Handelsleuten in 
Verbindung. Sie lieferten Wolle für die phönizischen Spinnereien, trieben in 
ihren Bergen Ackerbau und Viehzucht, und die junge Mannschaft nahm auch fremde 
Kriegsdienste. 
Das zweideutige Wesen der Samariter >var den andern Juden ein Gräuel, 
und sie haßten diese mehr als die Heidenvölker. „ Raubzüge in ihr Gebiet galten 
als verdienstlich. Ost mußten die Samariter das Übergewicht ihrer jüdischen Nach¬ 
barn schwer fühlen und wurden immer weiter nach N. gedrängt. Ihr Name galt 
als Schimpfname, ihre Hütte und Speise als unrein. In weitem Bogen umgingen 
die Galiläer das (etwa 40 Q.-M. umfassende) Land der Samariter, nahmen von 
den dortigen Bewohnern keine Gastfreundschaft an und erhielten von diesen auch keine. 
So erschien den Samaritern Pompejus als Erlöser von der verhaßten Knecht¬ 
schaft; ihr Land genoß unter der Nömerherrschaft mancherlei Vorzüge, da sie sich 
willig fügten; Sichem blühte empor; Herodes war ihr Freund und Vater und 
fühlte sich wohl unter ihnen in Sichem. Auch am jüdischen Kriege nahmen sie 
keinen Anteil und erhielten dafür eine Steuerermäßigung. 
Jedenfalls erscheinen die Juden bei der alten Feindschaft als die Unversöhn¬ 
licheren, da die Samariter vergleichsweise einen milderen Charakter hatten. Jesus 
rühmt in seinen Gleichnissen ihre allgemeine Nächstenliebe und Dankbarkeit. — Noch 
heute bilden sie eine kleine Sekte der Juden Palästinas, haben ihren Hohenprister 
und ihr Heiligtum auf dem Berge Garazim. 
VII. Judäa. 
1. Das Land. a) Den südlichen Teil des Gebirges Ephraim und 
das Gebiet des Gebirges Juda nahm Judäa, „das jüdische Land , 
ein. Eine natürliche Grenze zwischen beiden Gebirgen giebt es zwar nicht,
	        
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