Full text: Anschaulich-ausführliches Realienbuch

— 
zernagen die jungen Keimblättchen. Die Maulwurfsgrille frißt den Gemüsepflanzen 
die Wurzeln ab. Auch die Blattläuse sind arge Gartenschädlinge. 
2. Gartenfreunde. Aber es giebt auch eine Zahl vorzüglicher Gartenhüter 
unter den Tieren. Unsre besten Gartenfreunde sind die Singvögel. Sie reinigen 
den Garten von Raupen, Maikäfern, Blattläusen und andern Schädlingen. Da ist 
z. B. „Bruder Lustig“, der Star. Er trifft schon im Februar ein. Bald darauf 
sucht er seinen Kasten auf. Oft muß er erst den Sperling hinauswerfen. Das giebt 
meist einen heftigen Kampf. Endlich siegt der Star. Dann baut er sein Nest, und 
bald piepen 5—6 Junge im Neste. Nun geht es ans Füttern. Die 6 Jungen 
fressen täglich an 300 Raupen, Engerlinge u. dgl. Andre Gartenfreunde sind: Das 
Gartenrotschwänzchen, der Buchfink, die Nachtigall, die Grasmücke, die Meise, der 
Fliegenschnäpper u. s. w. Sie alle verzehren eine Unmenge schädlicher Insekten und 
deren Eier. (Zerstöre kein Nest! Wer das Nest eines Singvogels ausnimmt, wird 
nach dem Gesetz bis zu 60 4 bestraft. Lege recht viel Nistkästchen an!) — Auch die 
verachtete Kröte ist ein vorzüglicher Gartenhüter; denn sie reinigt den Salat 
und Kohl von Schnecken und Raupen. Daher hat sie der Gärtner gern. Mancher 
setzt sogar eine Anzahl Kröten in seinem Gemüsegarten aus. Töte also nie eine 
Kröte! Sie ist nicht giftig und thut dir nichts zu leide. 
12. Schlußbetkrachtung. 
Die Tulpe gehört zu den Zierpflanzen, der Apfelbaum zu den Obstbäumen, 
die Erbse zu den Hülsenfrüchten. Die Zierpflanzen erfreuen den Menschen durch 
Duft und Schönheit der Blüten, die Obstbäume und Hülsenfrüchte nützen ihm 
besonders durch ihre Früchte. Das Obst enthält zwar nur wenig Nährstoffe, 
aber es ist reich an erfrischenden Säuren, die die Verdauung befördern. Die 
Hülsenfrüchte dagegen enthalten viele Fleisch und Fett bildende Nährstoffe, be— 
sonders Eiweiß und Stärkemehl. Sie übertreffen an Nährwert sogar manche 
Fleischarten. Außerdem baut man im Garten namentlich Gemüsepflanzen an: 
Kohl, Mohrrüben, Gurken, Spinat u. s. w. Die Gemüsearten enthalten zwar 
wie das Obst auch nur geringe Nährstoffe, aber sie führen dem Menschen Säuren 
und Mineralstoffe zu (Kalk, Kali, Natron, Eisen, Phosphor u. a.), die er zum 
Aufbau seines Körpers nötig hat. 
II. Die Wiese im Frühlinge. 
Sobald der Schnee geschmolzen ist, eilt der Landmann auf seine Wiese, um 
die Maulwurfshügel zu ebnen und die Wiese mit Asche, Komposterde oder Jauche 
zu düngen. Magere Wiesen macht er dadurch kleereicher, daß er sie mit Mergel 
oder Kalk überstreut. Saure Moorwiesen aber überschüttet er mit guter Erde. 
Sie bringen dann „süße“ Gräser hervor. Diese unterscheidet man gewöhnlich von 
den „sauern“ (Segge, Binsen) dadurch, daß sie hohle Halme und vorstehende Knoten 
haben. Wo ein Bach in der Nähe ist, da lohnt es sich, eine „Rieselwiese“ an— 
zulegen. Eine solche muß durchaus eben und mit vielen Rinnen durchzogen sein. 
So oft man es nun für gut befindet, stanut man das Wasser im Bache auf, so 
daß es in die Rinnen fließen und die Wiese bewässern muß. 
13. Das wohlriechende Veilchen. 
1. Wie es kommt, daß es schon so früh blüht. Das Veilchen blüht oft 
schon im März. Es hat nämlich einen unterirdischen Stengel. Darin werden 
im Sommer die Nahrungsstoffe, besonders Stärkemehl, aufgespeichert. Im Herbste 
2
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.