Full text: Anschaulich-ausführliches Realienbuch

— 146 
2. Nahrung. Der Elefant nimmt seine Nahrung aus dem Pflanzenreiche— 
Er findet daher in den Urwäldern Indiens und Afrikas, wo er herdenweise umher 
streift, reichliche Kost. (In Indien ist er bereits zum Haustiere geworden.) Ge— 
rät eine Elefantenherde in ein Reisfeld, so ist die Ernte dahin. Was nicht ver— 
zehrt werden kann, wird zerstampft. In den üppigen Wäldern reißt der Elefant 
zarte Zweige von den Bäumen und labt sich an dem frischen Grün der Blätter. 
Aber auch armesdicke Aste bricht er mit dem Rüssel ab, zermalmt und zerquetscht 
das Holz und schluckt es dann hinunter. Beim Trinken saugt er das Wasser mit 
dem Rüssel durch die Nasenlöcher auf und spritzt es sodann ins Maul. 
3. Klugheit. Der Elefant besitzt unter allen Tieren die größte Klugheit. 
Wenn er am Tau große Balken von einem Orte zum andern zieht, so entfernt 
er alle Hindernisse, die sich den Balken auf dem Wege entgegenstellen. Viel Ver— 
gnügen macht ihm das Baden. Fehlt ihm dazu aber die Gelegenheit, so begießt er 
seinen Körper mit Wasser. Auch pflückt er sich Zweige und benutzt sie als Fächer 
und Wedel gegen Fliegen. 
4. Nutzen. Die gezähmten Elefanten werden zum Ziehen und Lasttragen 
benutzt oder auch vor den Pflug gespannt. Ein Elefant arbeitet mehr als 6 Pferde 
und kann, wenn er von Jugend auf daran gewöhnt wird, bis zu 2000 kg tragen. 
In Indien gilt er als das prächtigste Reittier. 
92. Der Strauß. 
1. Körperbau. Der Strauß ist der größte Vogel. Er erreicht eine Höhe 
von 212 m. In seiner äußern Erscheinung steht er auf der Grenze zwischen Vogel 
und Sängetier, und gleichsam als ob er dieses wüßte, hält er sich in der Wüste 
gern in Gesellschaft von Vierfüßlern (Zebras, Gnus) auf, die ihn wegen seiner Höhe 
und seines scharfsichtigen Auges oft als Wächter benutzen. Was den Strauß besonders 
von andern Vögeln unterscheidet, ist, daß er nicht fliegen kann. Die Flügel sind 
zum Fliegen ihrer Kürze wegen untauglich. An Stelle der Schwungfedern treten 
lange, daunenartige Schmuckfedern, die sog. Straußenfedern. Ihre Schäfte sind weich 
und biegsam. Auch am Schwanze finden sich solche. Diese Federn sind es, um 
deretwillen man den Strauß verfolgt. Die Eingeborenen suchen die Tiere zuweilen 
dadurch zu überlisten, daß sie sich wie Strauße verkleiden und sich ihnen dann nähern, 
Der Strauß.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.