Full text: Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen

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^53. Die ZVartburg. 
Vorbehalte) hat. Es sei denn, daß ich mit Zeugnissen der Heiligen 
Schrift oder mit öffentlichen, hellen Gründen überwiesen werde, so kann 
und will ich nichts widerrufen, weil es weder sicher noch geraten ist, etwas 
wider das Gewissen zu tun. Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott 
helfe mir, Amen." 
6. Der gebannte und geächtete Ketzer. Luther wurde hierauf in 
seine Herberge geleitet. Der Herzog Erich von Braunschweig schickte 
ihm eine silberne Kanne mit Einbecker Bier zur Erquickung. Luther ließ 
ihm sagen: „Wie Herzog Erich heute meiner gedacht, so gedenke seiner der 
Herr in seiner letzten Stunde." Das freie Geleit brach der Kaiser nicht, 
wie ihm etliche rieten. „Ich will nicht erröten wie Sigismund!" sagte er. 
Aber nach 21 Tagen wurde Luther in die Acht getan. Niemand sollte 
danach den gottlosen Ketzer Hausen, Höfen, ätzen, tränken; wer ihn fände, 
sollte ihn wohlbewahrt einliefern. Auf der Heimreise besuchte Luther 
seine Verwandten in Möhra. Von da fuhr er durch deu Thüringer Wald 
nach Waltershausen. Plötzlich sprengten in der 
Nähe des Schlosses Altenstein bewaffnete Ritter 
hervor, zogen ihn aus dem Wäglein, warfen 
ihm ein Rittergewand über, fetzten ihn auf ein 
Roß und führten ihn auf die Wartburg bei 
Eisen ach, wo er fast ein Jahr unter dem 
Namen Junker Jörg zubrachte. So hatte es 
der Kurfürst gewünscht, um ihn vor der kaiser- 
lichen Acht zu schützen. Während seine Freunde 
trauerten und seine Gegner jubelten, schmiedete 
Luther in seinem ,,Patmos" neue Waffen für 
, xx wi den Kampf. Manches Sendschreiben ließ er in 
£uther als3mifer3örg. die Welt ausgehen und begann die Übersetzung 
Nach d. Holzschn. von L, Cranach, des Neuen Testaments. 
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