Afrika. 61
Ubangi, tritt die Kolonie in 2 kurzen, je 6—12 km langen Strecken heran.
— Die Bewohner gehören zu den Bantunegern, die ertragreichen Binnen—
handel mit Palmöl treiben und ihre Acker von Frauen und Sklaven bestellen
lassen. Der Sitz der Regierung ist Bukea.
b) Mittelafrila.
Mittelafrika umfaßt den n. tropischen Teil des südafrikanischen
Hochlanddreiecks. Das Hochland steigt stufenförmig zu einem fieberhauchenden
Küstensaum hinab. Der w. Teil der Hochfläche ist größtenteils erfüllt
von dem riesigen Becken des Kongo. Er ist sehr wasserreich, mit vielen
Stromschnellen und Wasserfällen und fließt durch Savannen und große
Urwälder. Die undurchdringlichen Walddickichte mit ihren Baumriesen,
Schlingpflanzen und dem dichten Unterholz haben nur noch in Südamerika
und Indien ihresgleichen. Die Ströme haben sich natürliche Wege durch diese
Waldwildnisse gebahnt, und an ihren Ufern entlang erzwingt sich der
Forscher Eingang zu jenen. Der ö. Teil des Hochlandes ist das Gebiet
der großen innerafrikanischen Seen, von denen der Viktoria—
und der Tanganikasee die bedeütendsten sind. S. vom Seengebiet fließt
der Sambeẽsi zum Indischen Ozeane. Das Seengebiet ist reich an Huf—
tieren und Dickhäutern. Hier tummeln sich herden- und rudelweise
Zebras, Antilopenarten und Giraffen; hier weiden Elefanten, Nashörner
und Flußpferde; Löwen gehen auf Raub aus. — Die Bewohner sind
Bantuneger.
Deutsch-Ostafrika, fast doppelt so groß wie das Deutsche Reich,
breitet sich gegenüber der kleinen englischen Insel Sansibar von der Küste
bis zum Gebiet der großen Seen aus. Das weite Hochland zeigt den
buntesten landschaftlichen Wechsel: Steppen und wüstenartige Wildnisse,
tropischen Urwald, Ackerfelder, wald- und weidenreiche Gebirgsländer,
darunter den Kilimandscharo, den höchsten Berg Afrikas. — Die
Bewohner sind an der Küste stark mit arabischem Blute gemischt. —
Handel und Plantagenwirtschaff) beginnen sich zu heben, Elfenbein,
Kautschuk, Hanf und Baumwolle werden ausgeführt.
c) Das Südafrilanische Tafelland.
Es ist durch Randgebirge vom Küstenlande abgeschlossen. Die Be—
wässerung ist weniger reichlich als in Mittelafrika; ja im NW. herrschen
sogar Wüsten. Wie heißt der Hauptfluß? Das Klima ist besonders in den
s. Strichen und auf den Hochebenen für Europäer zuträglich. Die Be—
völkerung besteht aus den Hottentotten und Buschmännern, sowie
aus Negern, zu denen die kräftigen Kaffern gehören. Die Haupt—
nahrungsquelle aller Stämme ist Viehzucht und Jagd. In Südafrika
wohnen viele Weiße als Kolonisten.
Der Hauptteil des Südafrikanischen Tafellandes ist das Kapland mit
der Kapstadt, die am Fuße des Tafelberges liegt. Die Stadt zeigt
*) Plantagen nennt man die großen Pflanzungen von tropischen Nutz—
pflanzen (Kaffee, Tabak, Tee u. s. w) in den Kolonialländern der heißen
Zone. Bei tropischen Kulturvölkern nennt man so auch die von ihnen an—
gelegten Fruchtfelder.