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ausgeklaubt, die Erde glatt gerecht: Rrbeit in hülle und Hülle. 
Dazu die warme Sonne über all den Kinderköpfen, die herrliche Luft, 
ein Fragen, ein Rtaunen, eine Freude. Ro sind wir manchen schönen 
Tag hinuntergewandert und haben gepflanzt und begossen und be¬ 
obachtet. Die Kinder kennen jedes Pflänzchen, haben sie es doch 
selbst mit eingesetzt, sie verfolgen sein Wachstum von Woche zu Woche, 
vom Ramen, den sie oft selbst gebracht, bis zur Keife. Große Trauer 
und Ungeduld herrscht, wenn längere Zeit schlechtes Wetter einsetzt, 
und allerhand Vorschläge werden mir da unterbreitet, z. B. ob man 
nicht mit Kegenschirmen hinuntergehen könnte. 
was haben wir nun eingepflanzt? Das Beet Beeren 
enthält einen Stachelbeerstrauch, ein Iohannisbeerbäumchen, eine Him¬ 
beere, Brombeere und eine Wenge Erdbeeren. Im Kondell haben wir 
einen Kosenstock und zurzeit Tulpen und Hyazinthen, später Rommer- 
blumen. Zn der Blumenecke sind alle möglichen Blumen (Kro¬ 
kus, Märzenbecher, Rurikel, Veilchen, Narzisse usw.), teils aus Ramen 
gezüchtet, teils mehrjährig. In die bunte Ecke setzen wir alles, 
was die Kinder selbst bringen und was nicht in die Blumenecke 
paßt, denn wir sehen auch aus hübsche Unordnung und Kegelmäßigkeit 
und wollen auch ein gefälliges Gesamtbild. Das Gemüsebeet ist 
den Kindern besonders interessant, denn da können sie am besten das 
wachsen beobachten und am meisten arbeiten. Zur Zeit haben wir 
Rpinat, Kadieschen, gelbe Küben gesät und alles ist prächtig aufge¬ 
gangen. Ruch Erbsen und Bohnen schauen schon heraus. Kohlrabi. 
Weißkraut, Wirsing, Ralat, rote Küben haben wir als Pflänzchen 
eingesetzt. 
Das brachte uns noch eine andere Rrbeit. Rls wir nach dem 
Retzen des Ralats andern Tags zum Garten kommen, ist große Ent¬ 
rüstung. Zwei Pflänzchen sind ausgezogen, die übrigen zerzaust 
und zerrissen. Natürlich fällt zuerst auf die bösen Buben der Ver¬ 
dacht, aber wir gehen in eine andere Ecke des Hofes — die Rpatzen 
sind's. was tun? Die abenteuerlichsten Vorschläge tauchen auf und 
werden wieder verworfen. Endlich! Eine Vogelscheuche machen 
wir! Morgen machen wir die Vogelscheuche. Bringt mit, was wir 
brauchen! Rtäbe, Rchnüre, Federn, Kartoffeln, alte hüte, Papier¬ 
streifen, Kinderkleidchen usw. werden herbeigeschleppt, ein begeisterter 
Vater macht uns gleich ein ganzes Gestell. Das nehmen wir dann 
auch, hängen Rchnüre mit Kartoffeln an und bestecken sie reich mit 
Federn. Es sieht großartig aus und wird jedenfalls die kecken Rpatzen
	        
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