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Gegenstand in eine Folge von Augenblicken zu setzen, in deren jedem 
er anders erscheinet und in deren letztem ihn der Maler erwarten 
muß, um uns entstanden zu zeigen, was wir bei dem Dichter ent¬ 
stehen sehen. Z. L. will Homer uns den wagen der Juno sehen 
lassen, so muß ihn hebe vor unsern Uugen Stück vor Stück zusammen¬ 
setzen. wir sehen die Käder, die Uchsen, den Sitz, die Deichsel und 
Diemen und Stränge, nicht sowohl wie es beisammen ist, als wie 
es unter den Händen der hebe zusammenkömmt. — will uns Homer 
zeigen, wie Ugamemnon bekleidet gewesen, so muß sich der König 
vor unsern Uugen seine völlige Kleidung umtun,- das weiche Unter¬ 
kleid, den großen Mantel, die schönen Halbstiefeln, den Degen, und 
so ist er fertig und ergreift das Zepter." 
Übereinstimmung damit suchen folgende Beispiele, von denen das 
erste zugleich eine sog. Uufsatzserie darstellt. „Uuf der Gro߬ 
hesseloher Lisenbahnbrücke. In zwei Stunden kamen wir 
nach Großhesselohe. Kasch begaben wir uns auf die über 200 Meter 
lange Brücke und blieben mitten daraus stehen. Zuerst blickten wir 
nach Süden, isaraufwärts. Das Tal war sehr eng. Uuf der Un¬ 
höhe bemerkten wir die prächtigen Laubwälder und das dunkle Grün 
der Tannen. Im Glanze der Sonne leuchteten die Buchen. Über uns 
wölbte sich das dunkle Blau des Herbsthimmels. Bus der Ferne grüßten 
die silberweißen Bergriesen. In einer Tiefe von 30 Metern zeigte 
sich das hellgrüne Wasser der Isar. Lange betrachteten wir die kunst¬ 
vollen Schleusen. — Eben kam ein Floß daher, wir jauchzten 
den Flößern zu und sahen ihnen nach, wie sie das Fahrzeug in 
den Floßkanal zur Floßlände bei Hinterbrühl lenkten. Tin mächtiges 
wehr zog sich quer durch den Hauptarm. Um linken Ufer sahen wir 
grüne Ultwässer. In dem Fluß breiteten sich große Kiesbänke aus. 
Huf einmal fuhr ein Zug donnernd über die Tisenbahnbrücke. wir 
jubelten den Fahrgästen zu. — Nun richteten wir unsern Blick isar- 
abwürts. Tin anderes Bild zeigte sich jetzt, weit unten teilte sich 
die Isar in mehrere Urme und bildete die Überfälle. Im Tal unten 
lag die Trottoirsteinsabrik mit dem großen Kamin. Kechts lud die 
Menterschwaige zu einem Besuche ein. Uuf der linken Unhöhe schauten 
hübsche Landhäuser von Ludwigshöhe zwischen den Bäumen hervor. 
Uuch das ehemalige Dorf Talkirchen erblickten wir weiter unten. 
Kechts davon breitete sich das häufermeer von München aus. Die 
Frauenkirche überragte alles. Die Kirchtürme von St. Maximilian 
und St. Paul konnten wir sehr deutlich erkennen, wir freuten uns
	        
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