Full text: [Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj] (Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj)

94 
sogenannten Netze im Unterleibe beisammen und sind sechs- bis 
achtmal so lang als der Mensch. Dieses Netz kann durch Heben 
und Tragen schwerer Lasten, durch unmäßiges Singen, Schreien, 
Springen, Husten, Niesen rc. zersprengt werden. Es entsteht 
dann ein sogenannter Bruch, wobei die Gedärme aus dem 
zerrissenen Netze heraustreten, welches den Menschen oft auf 
seine Lebenszeit gebrechlich macht. 
6. Gesundheitslehre. 
Zur Erhaltung der Gesundheit sind Nahrung, Kleidung, 
Luft, Reinlichkeit, Bewegung, Ruhe, Vorsicht bei Erhitzung und 
Erkältung notwendig. 
ii) Won der Wahrung. 
Pflanzenspeisen sind nicht so nahrhaft, als Fleischspeisen, 
aber die Fleischspeisen sollen bei dem Mahle in kleineren Teilen, 
als die Gemüse genossen werden, denn von zu vielen Fleisch¬ 
speisen wird das Blut ungesund. Stark gesalzene oder gewürzte 
Speisen, scharfe Saucen und Ragvut's, Gewürzbackwerke, Kon¬ 
fekte, Leckereien sind überhaupt niemanden zu empfehlen, be¬ 
sonders aber sind sie für Kinder ungesund. 
Die beste Regel in Ansehung des rechten Maßes beim 
Essen heißt: iß, wenn dich hungert, und höre auf, wenn du 
fühlest satt zu werden. Kaue die Speisen wohl und verschlucke 
sie nicht gierig und stückweise, sonst wirst du „sie schwer ver¬ 
dauen. Bei gerade gehabtem Schrecken oder Arger muß man 
weder essen noch trinken, da die Erfahrung lehrt, daß viele 
Menschen davon erkrankten oder gar gestorben sind. 
b) Won der Kleidung. 
Wenn die Kleidung gesund sein soll, sv muß sie der Witter¬ 
ung und den Verhältnissen des Körpers angemessen sein. Sie 
darf dem Körper weder zu viel Wärme, noch zu viele Kälte 
verursachen. Es ist gut, sich in früher Jugend mehr an kühle, 
als zu warme Kleidung zu gewöhnen, weil der Körper so mehr 
abgehärtet wird; doch muß man bei der kalten Witterung nicht 
trotzen, wenn man an irgend einem Teile des Körpers ihren 
nachteiligen Einfluß empfindet. Vorzüglich halte man die Füße 
trocken und warm. — Kleidungsstücke, die den Körper ein¬ 
zwängen, oder einige Teile des Körpers drücken oder pressen, 
z. B. enge Schuhe, festgeschnürte Strumpfbänder, Halsbinden 
muß man nicht tragen. Wer seinen Leib durch Schnürleibchen 
einpreßt, muß seine Eitelkeit durch Kränklichkeit, oft durch Aus"
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.