Aurelianus. 
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mordet, und der Dalmatier Aurelius Claudius (Marz 
268— Oct. 270) von Galliens Armee zum Kaiser ausge¬ 
rufen. Er ließ den Aureolus todten, besiegte, wie ein 
zweiter Marius, die Alemannen und Gothen (269), 
und erhielt den Beinamen Gothicus. Eben wollte er der 
siegreichen Zenobia das von ihr eroberte Aegypten wieder 
entreißen, als er im Lager bei Sirmium ein Opfer der Pest 
ward. Er selbst hatte den Aurelian zu seinem Nachfol¬ 
ger bestimmt. 
245. 
A u r e l i a n u s. 
Aurelian, ein Pannonier von geringer Herkunft, 
gab wahrend seiner fünfjährigen Regierung (Oct. 270— 
Marz 275) dem Reiche neue Haltung und Sicherheit. Er 
stellte, durch seine Siege gegen die Alemannen, Van¬ 
dalen und Gothen, die alten Grenzen gegen die Teut¬ 
schen her, bezwang die berühmte Königin von Palmyra, 
Zenobia, welche sich Syriens, Aegyptens und Vordcr- 
derasiens bemächtigt hatte, zerstörte das selbst in seinen 
Trümmern prächtige, und durch den indischen Handel be¬ 
reicherte Palmyra in der syrischen Wüste (das noch un¬ 
ter dem Trajan eine römische Kolonie war), und erneuerte 
daselbst die römische Verfassung. — Freiwillig aber gab er 
(274) Dacien auf, und versetzte die römischen Kolonisten 
jenseits der Donau nach Mosten, das seit dieser Zeit 
Da eia Aurelian i hieß. Obgleich ein Anstrich von Harte 
seine Regierung bezeichnet; so bedurfte doch auch zu seiner 
Zeit das verderbte und versunkene Reich einer ernsthaften 
und festen Behandlung, und seine weisen Gesetze, so wie 
die von ihm befohlene Einschmclzung aller falschen und leich¬ 
ten Münzen, und die herrlichen Gebäude,- die er in Rom 
aufführen ließ, bestätigen es, daß er das gesunkene Lcbey 
des römischen Staatskörpers wenigstens gefristet haben 
würde, wenn er nicht (275) in Jllyrien ermordet wor¬ 
den wäre. Man nannte ihn den Wiederherstellet' des 
Reichs. Wohl konnte er die Grenzen desselben erhalten.
	        
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