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Naturwissenschaft und Staat. 
6. Deszendenztheorie und staatliche Entwicklung. 
Nicht fehlen darf schließlich bei der Lehre von den natürlichen 
Grundlagen des Staates die neuerdings viel erörterte Frage: 
Mas lernen wir aus den Prinzipien der Deszendenztheorie in 
Beziehung auf die innerpolitische Entwicklung und Gesetz¬ 
gebung der Staaten? Zu ihrer Lösung ist ein Preisausschreiben 
unter der Ägide der Professoren Ziegler, Eonrad und Häckel in 
die Wege geleitet worden. Unter dem Gesamttitel: „Natur 
und Staat, Beiträge zur naturwissenschaftlichen Gesellschafts¬ 
lehre", ist dann auch eine größere Anzahl von Werken erschienen^. 
Wiewohl eine Neihe wertvoller Untersuchungen hierdurch ange¬ 
regt wurde, ist es doch heute kein Zweifel mehr, daß die ganze 
Fragestellung recht unglücklich war und Ergebnisse gerade für 
die politische Wissenschaft nicht gezeitigt worden sind. 
(Vergleiche Zellinek, Allgemeine Staatslehre, S. 73, und 
Tönnies, Zur naturwissenschaftlichen Gesellschaftslehre in 
Schmollers Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volks¬ 
wirtschaft, Bd. 29 und 30. Siehe aber auch die Erwiderung von 
Schallmayer daselbst, Bd. 30, S. n.ff.) Nützlicher schon ist die 
Untersuchung von Nawitz, Urgeschichte, Geschichte und Politik 
((903) und Ruhlenbeck, Natürliche Grundlagen des Rechts und 
der Politik (*904). Die Frage der Bedeutung der Darwinistischen 
Abstammungslehre für das menschliche Verbandsleben und Ver¬ 
fängliche 2* Universitäten im Wintersemester *907/8 2486 Hörerinnen, 
dagegen *908/9 nach der Zulassung der Immatrikulation der grauen **08 
immatrikulierte Studentinnen und *78* Hörerinnen, in der Gesamtzahl 
eine Erhöhung um 403 Studierende. (Gesamtzahl 2889.) Die Zahl der 
vollberechtigten weiblichen Studentinnen nimmt zu. Zm Sommersemester 
*909 zählte man *-*Z2 und im Wintersemester *9*0/** *856 immatrikulierte 
Frauen. Von diesen waren *400 deutsche Reichsangehörige, unter diesen 
900 Preußen. Die Zunahme der weiblichen Studenten betrug vom Som¬ 
mersemester *90* bis zum Sommersemester *9**: 2552. 
11. Heinrich Matzat,Philosophie der Anpassung, *902. — II. Arthur 
Ruppin, Darwinismus und Sozialwissenschaft, *903. — III. Schall¬ 
mayer, Vererbung und Auslese im Lebenslauf der Völker, *903. — 
IV. Albert Hesse, Natur und Gesellschaft. Eine kritische Untersuchung 
der Bedeutung der Deszendenztheorie für das soziale Leben, *904. — 
V. Prinzipien der natürlichen und sozialen Entwicklungsgeschichte des 
Menschen, *904. — VI. A. Lleutheropulos, Soziologie, *904. — 
Emil Schalk, Der Wettkampf der Völker mit besonderer Bezugnahme 
auf Deutschland und die Vereinigten Staaten von Nordamerika, *905. — 
VIII. Alfred Methner, Organismen und Staaten. Eine Untersuchung 
über die biologischen Grundlagen des Gesellschaftslebens und Kultur¬ 
lebens, *906.
	        
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