Full text: Das Leben in Stadt und Land, in Feld und Wald

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Taf. XIII. Das Bergwerk. 
Bergleute Platz nehmen; würden noch mehrere sich damit 
hinunterlassen, so würden die starken eisernen Ketten, an 
denen er hängt, zerreißen, und die Armen müßten einen 
schrecklichen Tod erleiden. Da nun nicht alle auf diese 
Weise zu ihrer Arbeit gelangen können, so hat man für 
Leitern gesorgt, mit Hilfe derer die Bergleute in das 
Innere des Bergwerks gelangen können. Diese Leitern 
sind ungefähr zwanzig Fuß lang, und da, wo eine Leiter 
aufhört, ist ein Absatz oder ein Ruhepunkt, und von 
hier führt eine andere Leiter weiter hinunter in die Tiefe. 
Von solchen Absätzen führen wagerecht in das Gestein ge¬ 
hauene Gänge in das Innere des Berges, worin die Berg¬ 
leute arbeiten. Solche Gänge heißen Stollen. Oft sind 
sie sehr niedrig, uneben und daher unbequem zu passieren; 
in manchen Bergwerken liegen sie mehrere hundert Fuß 
unter der Erde. Hier ist es nun, wo die Bergleute die 
Erze, d. h. das metallhaltige Gestein losbrechen, bei 
welcher Arbeit sie sich des schon oben genannten Schlägels 
und des Eisens bedienen. Kommt es darauf an, größere 
Stücke des Gesteins abzusprengen, so geschieht dies ver¬ 
mittelst des Schießpulvers. Es werden nämlich Röhren 
in den Fels gebohrt und mit Schießpulver gefüllt. Zündet 
man dies an, so zersprengt es mit großer Gewalt das Ge¬ 
stein. Manchmal geschieht es nun, daß durch die Er¬ 
schütterung, welche das Sprengen mit Pulver verursacht, 
Felsstücke losbrechen, welche den Stollen verschütten und 
die Armen, welche sich darin befinden, lebendig begraben 
oder zerdrücken. Oder es reißen sich auch ohne eine solche 
besondere Veranlassung, lediglich durch ihre eigene Schwere, 
große Felsstücke los, und versperren den in den Gruben 
Arbeitenden die Rückkehr. Deshalb ist die Arbeit der 
Bergleute eine so gefährliche und sie sind, wenn sie dort 
unten in den Tiefen der Erde sich befinden, in vielfacher 
Gefahr ihres Lebens, aber dennoch unter dem Schutze des 
allgegenwärtigen Gottes. Das wissen sie auch und darum
	        
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