Full text: Materialien für den Anschauungsunterricht

167 
Nun seid ihr ermüdet, wollt schlafen auch gehn — 
O, möget im Lenze ihr wonnig erstehn! 
Wir Vöglcin, wir können so lange nicht warten. 
Gott schirme indessen den schlummernden Garten! 
Ade! Ade!" 
Zum Fenster noch einmal blickt's Schwälbchcn hinein: 
„Ade, liebe Kinder, geschieden muß sein! 
Ich hatte mein Nest an dem Fenster gebaut, 
Ihr habet mit Freuden die Kleinen geschaut, 
Und gern auf mein Zwitschern des Morgens gehört; 
Ihr habet mir nimmer den Frieden gestört. 
Drum möge auch euch in Freud' und Gefahren 
Der Himmel die liebenden Eltern bewahren. 
Ade! Ade!" Löwenstein. 
4. Die Blümlein. 
Viele stehen schon mit gesenktem Köpfchen da, und die 
Thränen fließen ihnen über die gebleichten Wangen. Die 
Blätter werden gelb und fallen ab. Aus dem Felde sind 
nur noch Stoppeln. Nur die Aster, die Georgine, Herbst¬ 
zeitlose, Heide u. a. blühen noch. 
Lob der 
Lieb ist mir gar manche Blume, 
Die in meinem Garten steht, 
Doch am liebsten mag ich weilen 
Vor dem bunten Astcrbeet. 
Aster. 
Blaue, rote, weiße Blättchen 
Sitzen um den Kelch vereint, 
Wie ein Kranz von hellen Strahlen 
Rings um seinen Stern erscheint. 
Aster will ein Stern bedeuten, 
Also hab' ich es gehört; 
Weiße, rote, blaue Blumen 
Werden damit hoch geehrt. 
Steruenblume, zu den Sternen 
Willst du unser Auge lenken, 
Daß wir an der Sterne Schöpfer 
Und an deinen mögen denken. 
Llumcnlesc. 
Das entblätterte Bäumchen. 
Armes Bäumchen, dauerst mich: 
Wie so bald 
Bist du alt! 
Deine Blätter senken sich, 
Sind so bleich, 
Fallen gleich 
Von des kalten Windes Wehn, 
Und so bloß dann mußt du stehn.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.