Vorwort.
en berechtigten Forderungen nach staatsbürger¬
licher Erziehung scheint mir keine Lektüre besser
genügen zu können als die Reden des Mannes,
der unser gegenwärtiges Staatswesen mit dem
Blute deutscher Stämme auf den Schlachtfeldern
der drei letzten großen deutschen Kriege zusammenschweißte. Sie
führen die Jugend in die Geschichte der Neuzeit ein und zeigen
der heranwachsenden Generation die Wege zum Verständnis un¬
serer Gegenwart, die zu kennen unseren Schülern doch wahrlich
mehr frommen sollte als die Kenntnis des Altertums und des
Mittelalters. Wir hoffen denn auch, daß mit dieser Auswahl
aus den Reden des eisernen Kanzlers nicht allein dem Unter¬
richte des Deutschen, sondern auch dem der Geschichte eine
willkommene Gabe geboten wird.
Wir begleiten diese Ausgabe mit dem Wunsche, daß sie
der Jugend reichen Nutzen und Segen bringen möge, daß die
Jugend für ihr bürgerliches Leben, für ihr späteres Wirken
in der Gemeinde und im Staate reiche Belehrung und An¬
regung daraus gewinnen möge. Denn bei mehr Reife wird
sie hoffentlich auch den Wunsch haben, die gesamten Reden
des Fürsten Bismarck kennen zu lernen, die zwar keine schön¬
rednerischen Produkte darstellen, aber eine reine und lautere
Quelle sind, aus der alte deutsche Heldentugend und alter
deutscher Heldensinn, feste Treue, fester Mut, Kraft und Stärke,
Gewissenhaftigkeit, Gottesfurcht und hoher sittlicher Ernst, nicht
schäumend und lärmend, aber in ruhigem, stetem, festem Lauf
hervordringen. Lerne die Fugend an einem großen Vorbild
deutsch fühlen, deutsch denken, deutsch handeln, deutsch leben
und sterben.
Minden (Wests.), Oktober 1912.
Der Herausgeber.
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