1. Geschicht¬
liche Tat¬
sachen.
a) Römer¬
städte.
1j) Burgen.
II. Das zünftige Handwerk.
Aie mittelalterliche Stadt als Wirlschattsgemnndt.
1. Die Wirkung der entstehenden Städte
auf das Handwerk.
Schon in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt
waren auf jetzigem deutschen Boden Städte. Diese waren aber
nicht von den Germanen, sondern von den Römern gegründet.
Die Römer hatten zum Schutze gegen die nordwärts ivohnenden
Barbaren starke Grenzmauern (Pfahlgraben, Limes) angelegt und
an einzelnen Punkten dieser Mauern Festungen (Kastelle) errichtet.
Aus diesen Kastellen entstanden die Römerstädte. Passau, Regens¬
burg, Augsburg, Straßburg, Köln, Mainz waren Grenzstädte.
(Grünwald, Gauting und Deisenhofen.) Die römische Stadt war
also Festung.
Die Römer wurden von den Germanen aus diesen Städten
vertrieben; die Sieger gelangten in den Besitz dieser Festungen.
Das germanische Bauernvolk hatte aber für Festungswerke keinen
Sinn; es zerstörte die ehemaligen Römerfestungen. Landwirt¬
schaft trieb es auf den Lehenshöfen, Landwirtschaft trieb es zu¬
nächst in den ehemaligen Römerstädten, wie auf den Einzelhöfen.
Es wurde aber später von seinen! Zerstörungseifer bekehrt.
Wo größere Ansiedelungen, Dörfer und später Städte, entstanden
waren, bedrohten nicht selten Feinde Hab und Gut. Die an¬
sässigen Bewohner mußten sich gegen solche Angriffe schützen.
Deshalb errichteten sie, die einst die Festungswerke der verhaßten
Römer zerstört hatten, nun selbst Befestigungen, Burgen/) die
sie mit Mauern und Gräben umgaben. In Zeiten der Gefahr
flüchteten alle Bewohner der benachbarten Gehöfte in die Burg;
sie hatten das Recht, dort zu wohnen, das Burgrecht, und hießen
daher Burger.
x) Burg von bergen; in der Burg war mau geborgen. Beachte die
„Burgfriedenstafelu" unserer Stadt!