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chen handelt die Naturgeschichte. — Zum Thierreiche gehö¬
ren alle Wesen, welche leben, ihre Nahrung durch einen Mund zu
sich nehmen und sich willkürlich von einem Orte zum andern be¬
wegen. Zum Pflanzenreiche gehören diejenigen Geschöpfe, welche
zwar leben, sich aber nicht willkürlich bewegen können, und ihre
Nahrung durch Wurzeln einsangen. Zum Mineralreich gehören
endlich jene todten Naturerzeugnisse, die weder wachsen noch Nahr¬
ung zu sich nehmen, sondern nur durch aüßere Ansetzung von
Theilen sich vergrößern.
?. Tas Thierreich.
33. Die sechs Klassen des Thicrrrichcs.
Der Thiere, Pflanzen und Mineralien sind aber so viel,
daß man jedes Naturreich wieder besonders eintheilen muß. So
theilt man die Thiere in sechs Klassen ein: in Saügethiere,
Bögel, Amphibien, Fische, Insekten und Würmer. Die
Saügethiere haben rothes, warmes Blut, bringen lebendige
Junge zur Welt und ernähren dieselben in der ersten Lebens¬
zeit durch ihre Milch. Sie haben meist vier Füsse und das In¬
nere ihres Körpers hat viel Aehnlichkeit mit dem des Menschen.
Die Vögel haben ebenfalls rothes, warmes Blut, legen Eier und
brüten dieselben aus. Sie sind mit Federn bedeckt und haben
zwei Füsse, zwei Flügel und einen Schnabel. Die Amphibien
haben rothes, kaltes Blut, athmen durch Lungen und können so¬
wohl im Wasser als auch auf dem Lande leben. Die Fische
haben rothes, kaltes Blut, athmen aber durch Kiemen, Haben
Floßfedern und können nur im Wasser leben. Die Insekten
haben anstatt des Blutes eine weißliche Feuchtigkeit, wenigstens
sechs Füsse und am Kopfe Fühlhörner. Die Würmer haben
auch anstatt des Blutes eine weißliche, kalte Feuchtigkeit, einen
weichen, runden Körper ohne Füsse und zuweilen auch Fühlfäden.
a. Saügethiere.
34. Nutzen der Saügethiere.
Die Saügethiere gewähren den Menschen außerordentlich
große Vortheile. Das kräftige Rind zieht den Wagen und
Pflug, gibt uns Milch, Butter und Käse, düngt unsere Felder
und Wiesen und nützt uns noch nach seinem Tode durch sein Un-