Object: Länderkunde für höhere Lehranstalten

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1) Griechen. Ihre Sprache, das Neugriechische, hat sich aus der 
Sprache der alten Griechen gebildet. 
2) Albanesen. Sie gelten als Nachkommen der Thraker und Jl- 
lyrier und nennen sich selbst Schkipetareu, d. i. „Bergbewohner". 
3) Romanen. Die romanischen Sprachen (Portugiesisch, Spanisch, 
Catalonisch, Proveucalisch, Französisch, Italienisch, die ladinischen und 
romanischen Mundarten in den Alpen, das Rumänische iu Siebenbürgen 
und in Rumänien) haben sich aus der Sprache der alteu Römer (dem Latein) 
entwickelt. 
4) Kelten, in der Bretagne, in Wales, im W. Irlands, ans der Insel 
Man ^männ und in Schottland. 
Asiatische Arier sind in Europa hauptsächlich durch die semitischen 
Juden und durch die Zigeuner vertreten. 
Vereinsamt stehen die Basken, etwa ), Mill,, die wir wohl für die 
älteste Bevölkerung Europas ansehen müssen. 
B. Mongolenartige Völker. 
1) Kalmükeu, an der unteren Wolga. 
2) Türken. Die westlichen Türken sind stark mit arischem und semi- 
tischem Blute gemischt, nur ihre Sprache bezeugt deu ethnologischen Zu- 
sammenhang mit den Mongolen. Die seldschnkkischen Türken setzten ihren 
Fuß als Osmänen ans europäischen Boden. Die Kirgisen schwärmen 
w. bis in die Steppen n. vom Kaspischen Meere herein. 
3) Finnen, a. Die ngrischen Finnen sind durch die Magyaren >mad- 
jären^ in Ungarn vertreten, d. Die bulgarischen Finnen gehören jetzt der 
Sprache und den Körpermerkmalen nach völlig zu deu Slawen, c. Die 
Wolga-Finnen, au deu Gewässeru der Kamä; ihnen sind zuzurechnen die 
weiter n. dem Eismeere zu wohnenden Syrjänen und die Samojeden im Gon- 
vernemeut Archangelsk, ä. Ter eigentlich finnische Stamm, die Suomi, 
am Finnischen und am Bosnischen Meerbusen. — Verschwistert mit diesem 
sind die Liven in Kurland, die Esteu und die Lappen oder Kwänen Skan- 
dinaviens und Rußlands. 
Von den Bewohnern sind der politischen Bedeutung und Zahl nach 
Germanen, Romanen und Slawen am wichtigsten. Der ganze fest- 
ländische S.W. Europas wird vorherrschend von Romanen bewohnt; 
im Herzen Europas, wie auf seinen n. Halbinseln und Inseln haben fast 
ausschließlich die Völker der germanischen Familie ihre Heimat gefunden. 
Der flache, gliederlose O. des Erdteils und seine s.o. Halbinseln sind meist 
den slawischen Stämmen zugefallen. Europa ist der am dichtesten 
bevölkerte Erdteil; auf 1 qkm entfallen im Durchschnitt 40 Bewohuer. 
Unter den 390 Mill. Bewohnern sind nur gegen 15 Mill. Nicht- 
christen. Im S.W. Europas ist das römisch-katholische Bekenntnis 
mit etwa 170 Mill. das bei weitem mächtigste, während die Zahlen der 
auf dem kleinsten Gebiet (in der Mitte des Erdteils) lebenden Prote- 
stanten (etwa 100 Mill.) und der auf dem größten (im O.) wohnenden 
orthodoxen Christen fast gleich sind. Die Zahl der Juden beträgt 
etwa 7,5 Mill., die der Mohammedaner 7, die der Heiden (im äußersten 
N.O., Kalmükeu an der Wolga und Zigeuner) | Mill.
	        
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