A. III. B. 7 8. 9. B. I. 1. Wilhelm Müller. Heinrich Heine. 55
In dem engen Felsenpasse, wo geflossen ist mein Blut,
wo in einem Grab die Asche von dreihundert Spartern liegt,
haben über die Barbaren freie Griechen heut gesiegt.
Diese Botschaft dir zu bringen, ward mein Geist herabgesandt.
Alexander Npsilanti, frei wird Hellas' heil'ges Landl"
Da erwacht der Fürst vom Schlunnner, ruft entzückt: „Leonidas!"
Und er fühlt: von Freudentränen sind ihm Aug' und Wange naß.
Horch, es rauscht ob seinem Haupte, und ein Königsadler fliegt
aus dem Fenster, und die Schwingen in dem Morgenstrahl er wiegt.
Volkslieder: 1. Aus dem Liederkreis „Die schöne Müllerin": a) Das
Wandern ist des Müllers Lust re. b) Ich hört' ein Bächlein rauschen rc. 2. Aus den
Reisebildern: a) Am Brunnen vor dem Tore rc. d) Ich frage keine Blume, ich frage
keinen Stern rc. c) Ich schnitt es gern in alle Rinden ein rc. 3. Aus den Wander¬
liedern eines rheinischen Handwerksburschen: a) Im Krug zun: grünen Kranze rc.
b) Wenn wir durch die Straßen ziehen rc. 4. Es lebe, was auf Erden rc.
B. AufMeg uud Hölje.
I. Das junge Deutschland.
1. Heinrich Heine (1797—1856).
Gesammelte Werke von Heinrich Heine. Berlin 1887.
a) Gedichte.
1. Sonett.
Gib her die Larv'l Ich will mich jetzt maskieren
in einen Lumpenkerl, damit Halunken,
die prächtig in Charaktermasken prunken,
nicht wähnen, ich sei einer von den Ihren.
Gib her gemeine Worte und Manieren:
ich zeige mich in Pöbelart versunken,
verleugne all' die schönen Geistesfunken,
womit jetzt fade Schlingel kokettieren.
So tanz' ich auf dem großen Maskenballe,
umschwärmt von deutschen Rittern, Mönchen, Kön'gen,
von Harlekin gegrüßt, erkannt von wen'gen.
Mit ihrem Holzschwert prügeln sie mich alle:
das ist der Spaßl Denn wollt' ich mich entmummen,
so müßte all das Galgenpack verstummen.
2. („Tragödie.")
Es fiel ein Reif in der Frühlings¬
nacht,
er fiel auf die zarten Blaublümelein,
sie sind verwelket, verdorret.
Ein Jüngling hatte ein Mädchen lieb,
sie flohen heimlich von Hause fort,
es wußt' weder Vater noch Mutter.
Sie sind gewandert hin und her,
sie haben gehabt weder Glück noch Stern,
sie sind verdorben, gestorben.
2. Anm. des Dichters: Dieses ist ein wirkliches Volkslied/welches ich am Rheine gehört.