3 
Aber es decke mich Toten der aufgeworfene Hügel, 
Ehe von Deinem Geschrei ich gehört und Deiner Entführung!“ 465 
Also der Held, und hin nach dem Knäblein streckt’ er die Arme; 
Aber zurück an den Busen der schöngegürteten Amme 
Schmiegte sich schreiend das Kind, erschreckt von dem liebenden Vater,' 
Bange zugleich vor dem Erz und der flatternden Mähne des Busches, 
Welchen es fürchterlich sah vom oberen Helme herabwehn. 470 
Lächelnd schaute der Vater das Kind, auch die zärtliche Mutter. 
Schleunig vom Haupte sich nahm er den Helm, der strahlende Hektor, 
Legete dann auf die Erde den schimmernden; aber er selber 
Küsste sein liebes Kind und wiegt’ es sanft in den Armen; 
Laut dann flehet’ er also dem Zeus und den anderen Göttern: 475 
„Zeuss und Ihr anderen Götter, o lass’t doch dieses mein Knäblein 
Werden hinfort wie ich selbst, vorstrebend im Volke der Troer, 
Auch so stark an Gewalt, und Ilios mächtig beherrschen! 
Und man sage dereinst: Der ragt noch weit vor dem Vater! 
Wenn er vom Streit heimkehrt, mit der blutigen Beute beladen 480 
Eines erschlagenen Feinds! Dann freue sich herzlich die Mutter!“ 
Also sprach er und reicht’ in die Arme der liebenden Gattin 
Seinen Sohn; und sie nahm in das duftende Busengewand ihn, 
Lächelnd mit Thränen im Blick, und ihr Mann, voll inniger Wehmut, 
Streichelte sie mit der Hand und redete, also beginnend: 485 
„Armes Weib, nicht musst Du zu sehr mir trauern im Herzen! 
Nie wird gegen Geschick mich ein Mann hinsenden zum A'is. 
Doch dem Verhängnis entrann niemand von den Sterblichen, mein’ ich, 
Edeler so wie Geringer, nachdem er einmal gezeugt ward. 
Auf, zum Gemach hingehend, besorge Du Deine Geschäfte, 490 
Spindel und Webestuhl, und gebeut den dienenden Weibern, 
Fleissig am Werke zu sein. Für den Krieg liegt Männern die Sorg’ ob, 
Allen, mir ja zumeist, die Ilios’ Veste bewohnen.“ 
Dieses gesagt, erhob er den Helm, der strahlende Hektor, 
Von Rosshaaren umwallt; heim ging die liebende Gattin, 495 
Rückwärts häufig gewandt und herzliche Thränen vergiessend. 
Bald erreichte sie nun des männervertilgenden Hektors 
Wohlgebauete Wohnung und fand die Mägd’ in der Kammer, 
Viel an der Zahl, und allen erregte sie Gram und Betrübnis. 
Lebend noch, ward Hektor betrauert in seinem Palaste; 500 
glaubten gewiss, nie wieder daher aus der Feldschlacht 
heim, der Achaier gewaltigen Händen entrinnend. 
Denn sie 
Kehre er 
t 
1*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.