Full text: Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien (Theil 2)

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Zur zweiten Auflage. 
Wenige Monate nach dem Erscheinen der ersten Auflage mußte die gegenwärtige zweite 
in Druck genommen werden. Schon darum lag es fern, an erhebliche Aenderungen zu 
denken. Es wird aber auch in Zukunft auf wesentliche Veränderungen kaum Bedacht ge¬ 
nommen werden können, da Zusätze das Buch zu umfangreich machen, und Wechsel in den 
Leseftücken den Schulgebrauch verwirren würden. Daß im poetischen und besonders im 
prosaischen Theile statt der aufgenommenen Stücke auch manche andere hätten gewählt werden 
können, wird nicht bezweifelt; genug, wenn die gewählten den angedeuteten Gesichtspunkten 
entsprechen. Zu beachten bleibt übrigens, daß der erste Theil des Lesebuchs (der für die 
unteren und mittleren Klassen) bei diesem zweiten Theile vorausgesetzt wird, und daß dort 
manche bekannte Gedichte vorkommen, die vielleicht hier vermißt werden. Wo daher jener 
erste Theil gleichfalls in Gebrauch ist, dürfte es rathsam sein, wenn der Schüler bei den 
einzelnen Dichtern sich diejenigen Stücke namhaft machte, welche er von demselben Verfasser 
bereits im ersten Theile hat kennen gelernt. Dadurch gewinnen die einzelnen Schriftsteller 
eine klarere Charakteristik und eine reichere Gewandung. Ein Claudius z. B. ist für seine 
dichterische Stellung in dem gegenwärtigen Theile nur dürftig ausgestattet, während er in 
dem ersten Theile sehr bedeutsam hervortritt. 
Außer einigen neuen Lesestücken sind es besonders die literarhistorischen Bemerkungen, 
welchen durch Naumersparniß vielfältige Bereicherung und Schärfung zugewandt worden. 
Ueberdies haben die letzten Abrisse manchfache Zusätze von Beispielen und Verdeutlichungen 
empfangen, und endlich ist das mittelhochdeutsche Wörterverzeichniß fast um das Doppelte 
vermehrt worden. 
Die überraschend freundliche Aufnahme des Buches erlaube ich mir mit dem herzlichen 
Wunsche zu erwiedern, daß das zuvorkommende Vertrauen auch bei näherer Befreundung 
mit dem Buche bestehen bleiben und sich bis in die einzelnen durchschlungenen Fäden ge¬ 
rechtfertigt finden möge. 
Bedburg, am 6. December 1854. 
Zur sechsten Auflage. 
(Mit Einschluß der dritten Ausl. 1856, der vierten 1860, und der fünften 1863.) 
Der Grund, warum keine wesentlichen Aenderungen vorgenommen worden, ist zur zweiten 
Auflage ausgesprochen. Einzelne kleinere Zusätze kamen und werden kommen nach Gele¬ 
genheit und Umständen; so diesmal besonders reichlich bei den Abrissen der Rhetorik, der 
Poetik und der Literaturgeschichte. Bei der fünften und abermals bei der sechsten Auflage 
ist das mitteldochdeutsche Wörterverzeichniß so sehr vermehrt worden, daß es mehr 
als das Vierfache der ersten Auflage enthält. Es find dabei, insbesondere für weitere 
Lectüre des Nibelungenliedes, auch solche Wörter mit aufgenommen worden, die nicht gerade 
im Lesebuche vorkommen; der Grund dafür liegt für jeden, der in solchen Dingen praktische 
Erfahrung gemacht hat, auf der Hand. Manchem könnte der Wunsch nahe liegen, daß 
auch die neueren und neuesten Dichter eine größere Berücksichtigung finden möchten; allein 
die allerneueste Literaturgeschichte gehört ebenso wenig in die Schule, als die allerneueste 
politische Geschichte. — Indem der Verfasser auch eine kleine Deutsche Sprachlehre bear¬ 
beitet hat, welche unter dem Titel „Grammatische Grundlage für den Deutschen 
Unterricht k.“ in demselben Verlage, erschienen ist, glaubt er einen vollständigen Cursus 
von Schulbüchern für den Deutschen Unterricht an höheren Lehranstalten abgeschlossen zu 
haben. — Uebrigens wollen wir, wie es in dem Vorworte zur vierten Auflage durch 
besondere Veranlassung geschah, auch hier wieder auf das hinweisen, was am Schlüsse der 
Vorrede zur ersten Auflage über die einheitliche Seele eines Lesebuches gesagt worden. 
Mainz, Michaelis 1865. 
Zur neunten Auflage. 
8ür kleinere Zusätze, namentlich in den Abrissen, hat sich, wie früher bei der siebenten 
(1868), so auch wieder bei der gegenwärtigen Auflage Raum und Anlaß gefunden. 
Mainz, Michaelis 1871. ‘ ' H. B.
	        
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